Aufwand und Risiken nicht unterschätzen

von Redaktion

Damit Eigenleistung kein Eigentor wird

„Selber machen spart Geld“, denken viele Baufamilien. Viele überschätzten dabei jedoch ihre eigene Kraft und Zeit, sagt Corinna Merzyn vom Verband Privater Bauherren (VPB). Wer selbst auf der Baustelle tätig werden will, brauche dazu auch noch Geschick und Know-how.

Nicht alle Arbeiten sind etwas für Heimwerker und -werkerinnen. Bei Außenanlagen, beim Malern und Tapezieren oder beim Verlegen von Bodenbelägen können geschickte Baufamilien mit Hand anlegen. Auch beim Dämmen des Dachs von innen und beim Trockenbau können sie einiges an Geld sparen.

Eigenleistung in Ablauf integrieren

Doch Eigenleistungen kosten Zeit und müssen exakt in den Bauablauf integriert werden, damit es nicht zu Zeitverzögerungen kommt, so Merzyn. Dies gelte vor allem, wenn Baufamilien schlüsselfertig bauen: Wer haftet, wenn durch Eigenleistungen Schäden entstehen und die Baufirma nicht weiterbauen kann? Oder wenn durch mangelhafte Eigenleistungen Menschen verletzt werden? Und wer übernimmt die baufachliche Aufsicht für die Bauten in Eigenregie?

Wer selbst baut, sollte sich vorab von einem oder einer unabhängigen Sachverständigen beraten lassen, rät Merzyn. Schon vor Vertragsabschluss sollten Baufamilien mithilfe der Fachleute genau auflisten, was sie an Eigenleistung erbringen können und möchten. Diese Wünsche müssten dann mit dem Anbieter abgestimmt und detailliert festgelegt werden. Dabei sollten insbesondere Schnittstellen zwischen Fremd- und Eigenleistungen exakt definiert werden – in organisatorischer und zeitlicher Hinsicht. Ebenso wichtig sei die laufende baufachliche Kontrolle der Eigenleistungen durch Sachverständige. Wer darauf verzichtet und Baumängel verursacht, bleibt auf den Schäden sitzen. Statt Ersparnis bedeutet das dann Mehrausgaben. Vpb

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