Geboren aus Feuer und Wasser

von Redaktion

Teneriffa als Outdoor-Paradies

Genuss, Naturerlebnis und aktive Erlebnisse warten auf die Besucher Teneriffas – der Insel mit einzigartiger Geologie.

Die Kanarischen Inseln sind Trittbrettfahrer. Denn geologisch betrachtet gehören sie zur afrikanischen Platte, der sie westlich vorgelagert sind. Im Verlauf der tektonischen Bewegung nach Nordosten gleitet sie jedoch mitsamt den Kanaren über einen tief in der Erde verborgenen vulkanischen Hotspot hinweg. Dieser ließ die einzelnen Inseln im Laufe der Zeit durch immer neue Eruptionen anwachsen, um sie dann wieder der Erosion preiszugeben.

Insel mit
vulkanischen Wurzeln

In der letzten Eruptionsphase entstand die Insel Teneriffa im Mittelpunkt dieses Geschehens. Auf ihr erwuchs in mehreren Schüben der mächtige Berg Teide, der mit 3715 Metern Höhe alle atlantischen Konkurrenten in den Schatten stellt.

Einzigartig und sehenswert auf Teneriffa ist außerdem das an der Westküste liegende Felsmassiv der „Giganten“. Rund geschliffen durch ständige Erosion recken sie sich über 500 Meter aus dem Meer hinauf in den strahlend blauen Himmel. Auch beachtlich: die Masca-Schlucht, mit deren steil herabstürzenden Felswänden die Insel ein echtes Naturwunder hervorgezaubert hat.

An der Nordspitze Teneriffas liegt die Kanarenhauptstadt La Laguna. Sie gilt als Prunkstück spanischer Stadtarchitektur und erinnert an die ersten Siedler der Insel.

Heute dient sie als Treffpunkt neugieriger Inselbesucher auf der Suche nach den Glanzstücken der Kanaren. Dazu gehören vor allem die schmucken Häuserfassaden, deren Balkone sich gegenseitig zu übertreffen scheinen. Kein Wunder, dass die Stadt inzwischen in den Rang eines UNESCO-Weltkulturerbes erhoben wurde. Und doch war das Glück der Stadt nicht durchgehend hold. Denn die Lagune trocknete aus und machte eine neue Hauptstadt erforderlich. Diese entstand mit dem benachbarten Santa Cruz. Symbolisch für ihre architektonische Neuorientierung steht das moderne „Auditorio“ des spanischen Star-Architekten Santiago Calatrava.

Weiße Woge schmückt Konzerthaus

Als eindrucksvolle Außenfassade dient eine sich überschlagende weiße Woge, die im Begriff zu sein scheint, das Hauptgebäude mit seinen zwei Konzertsälen zu überfluten.

Das natürliche Gegenstück zu dieser modernistischen Architektur bildet der Botanische Garten. Als grüne Lunge der Stadt hat sich das „Palmetum“ bereits weltweit einen Namen gemacht. Denn hier finden sich aus den verborgensten Winkeln des Globus zusammengetragene Palmenarten, die in ihrer Vielfalt Staunen hervorrufen.

Doch auch die sportlichen Außenaktivitäten gehören zu den Markenzeichen Teneriffas. Bei den gegebenen landschaftlichen Voraussetzungen steht natürlich das Wandern ganz vorn. Bis hinauf in die Gipfelregion des Teide, die mit ihrer dünnen Luft selbst einem trainierten Körper manche Anstrengung abverlangt.

Ganz anders geht es dagegen zu am Strand von El Medano, gelegen an der Südspitze der Insel. Hier findet sich bei stets auffrischendem Wind das Eldorado der Kitesurfer. Zahlreiche umeinander herum tänzelnde Flugdrachen vermitteln hier das Gefühl ausgelassener Lebensfreude.

Tanzende Delfine
und Grindwale

Als ein besonderes Erlebnis präsentiert sich auch das „Whale Watching“ an der Westseite der Insel. Langsam und fast lautlos bewegt sich der Katamaran in nördlicher Richtung voran. Bisher, so beruhigt der Kapitän, war noch immer auf sie Verlass! Und da sind sie auch schon: Zuerst die Delfine, die vor dem Katamaran ihren Begrüßungstanz aufführen. Und dann erscheint gleich eine ganze Herde von Grindwalen, die nach ihrer nächtlichen Jagd auf Riesenkalmare mit vollen Bäuchen eine beeindruckende Formation einnehmen.

Doch alle Wege der Insel führen regelmäßig zurück in die kanarische Küche. Zum Beispiel in die Guachinche „El Cordero“ zu einem romantisch-rustikalen Dinner unter Palmenblättern. Hier überzeugen neben Fleisch- und Fischgerichten vor allem die traditionell gereichten Beilagen. Dazu gehören die mit köstlicher Soße servierten kleinen Pellkartoffeln oder der schmackhafte Gofio-Brei aus gemahlenem Getreide.

Ähnliche Genüsse stellen sich ein in der Casa del Vino „La Baranda“, einem ursprünglichen Gutshof auf der Nordseite der Insel. Er fungiert heute als Weinmuseum, in dem die besten Beispiele aus den fünf Anbauregionen Teneriffas verkostet werden. In Verbindung mit herzhaften Tapas stellt sich spätestens hier das wohltuende Gefühl ein, angekommen zu sein. Und dies auf der „Insel des immerwährenden Frühlings“, die diese Ehrung zweifellos zu Recht erfährt.Dr. Bernd Kregel

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