Nachhaltig und urban

von Redaktion

Die grünen Seiten der Schweizer Städte erleben

Die Städte der Schweiz zeichnen sich durch ihre Nähe zur Natur aus und stehen dank ihrer überschaubaren Größe für Lebensqualität und urbanes Flair. Historische Ortskerne, moderne Architektur und zahlreiche Grünflächen liegen oft dicht beieinander. Dank dem gut ausgebauten Schienennetz reisen Städteurlauber bequem und klimaschonend von Stadt zu Stadt.

Auch innerhalb der Städte wird die nachhaltige Entwicklung stetig vorangetrieben und beispielsweise die Elektromobilität weiter ausgebaut.

In den einzelnen Städten gibt es zahlreiche nachhaltige Angebote und Initiativen, die ein umweltbewusstes und klimaschonendes Leben fördern.

Flussbaden in Zürich

Was wäre die Schweiz ohne ihre „Badi“? Ein besonderes Erlebnis ist das Flussbaden: Basel, Bern und Genf bieten Flussbadeanstalten mit hoher Wasserqualität mitten in der Stadt.

Wasserratten springen in Zürich in den Flussbädern Oberer Letten und Unterer Letten in die Limmat. Besonders empfehlenswert ist das Jugendstil-Bad am Stadthausquai: die Frauenbadi. Der Name ist Programm, denn tagsüber ist das Bad nur für Frauen geöffnet. Hier schwimmt es sich mit einmaliger Aussicht auf das Grossmünster, die Wasserkirche und die umliegende Altstadt. Das Wasser, das vom Zürichsee in die Limmat fließt, ist ausgesprochen sauber.

An drei Abenden in der Woche öffnet abends die Barfussbar, die dann auch Männer willkommen heißt.

Das Flussbad wurde 1837 bei der Schanze der alten Stadtbefestigung für Frauen zur Körperpflege errichtet und 1888 im Jugendstil erneuert. Die Frauenbadi ist täglich von 7 bis 19.30 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet für Erwachsene acht Schweizer Franken.

Urban Gardening
in Basel

Blühende Innenstädte, essbare Städtelandschaften und Gemeinschaftsgärten liegen im Trend. Urban Agriculture Basel fördert als gemeinnütziges Netzwerk seit mehr als zehn Jahren in der Region Basel Projekte, die sich für einen biologischen und ganzheitlichen Lebensmittelkreislauf einsetzen.

Die Firma Edibâle beispielsweise baut im Rahmen des Projekts „#77 – Essbare Stadt“ essbare Zierpflanzen auf versteckten Hinterhöfen und Siedlungsflächen an, um die Biodiversität in der Stadt zu erhöhen. Die Wildkräuter kommen unter anderem im Restaurant Zum Onkel in Kleinbasel auf den Tisch.

Das Projekt „#37 Stadtpilze“ hat sich der Pilzzucht verschrieben: In einem Pilzkeller im ehemaligen Arbeiterviertel St. Johann werden Pilze statt auf Stroh- oder Holzsubstrat auf gebrauchtem Kaffeesatz kultiviert und anschließend emissionslos per Cargobike transportiert. Die Produktionsreste werden als Dünger und Kompost weiter verwertet.

Lohnend ist auch ein Besuch der Basler Markthalle. Sie bietet täglich regionale, saisonale Lebensmittel sowie Street Food und lockt abends mit einer Bar und verschiedenen kulturellen Veranstaltungen.

Gwand Festival in Luzern

Der September steht in Luzern im Zeichen der Nachhaltigkeit, denn vom 1. bis 3. September findet zum 13. Mal das Gwand Festival statt.

Auf dem Programm steht das Thema Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen – von Mode über Wohnen bis Ernährung. Auf dem Festivalmarkt erwarten die Besucher nachhaltige Produkte und Innovationen sowie ein vielseitiges gastronomisches Angebot aus lokalen Produkten. Bei Podiumsdiskussionen und in Workshops lernen Teilnehmende, wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können, zum Beispiel mittels Do-it-yourself Upcycling oder mit einer nachhaltigen Finanzplanung. Konzerte unter freiem Himmel sorgen für die abendliche Unterhaltung. Der Besuch ist kostenlos.

Unterwegs mit dem Gemüse-Esel in Bern

Die Hauptstadt der Schweiz ist bekannt für ihre Altstadt, die zum UNESCOWeltkulturerbe zählt, ihre Arkaden, ihren Bärenpark oder die Gurtenbahn. Weniger bekannt ist Bern für die Radwanderroute 888, das sogenannte „Grüne Band“, das auf 59 Kilometern die naturnahe Stadt umschließt.

Auf dieser Radwanderroute fährt der Biobauer Thomas Wieland, der „Gemüse-Esel“, mit seinem E-Bike wöchentlich 200 Kilogramm Gemüse und Obst in die Stadt, um seine selbst angebauten Produkte auf dem Markt oder in dem Unverpackt-Laden „Palette“ zu verkaufen. Er produziert seine Lebensmittel auf einfache Art und Weise weitestgehend ohne Einsatz von Maschinen.

Auf den Spuren des „Gemüse-Esels“ lohnt sich eine Fahrt auf der abwechslungsreichen Radwanderroute, auf der das Erkunden lokaler Besonderheiten im Zentrum steht. Unterwegs gibt es auf grünen Tafeln Wissenswertes, Witziges und Überraschendes zu Natur und Landwirtschaft zu erfahren, und „Baumstamm-Bänkli“ laden zu einer Verschnaufpause ein.

Erster Schweizer E-Dampfer in Lugano

Leinen los für den ersten E-Dampfer der Schweiz: Bereits im Jahr 2016 hat die Schifffahrtsgesellschaft Luganersee das über 100 Jahre alte Dampfschiff Vedetta 1908 zu einem E-Dampfer umgebaut. Während der Sommermonate erkunden Besucher auf nostalgische und gleichzeitig umweltschonende Art und Weise die Umgebung auf dem Wasserweg rund um Lugano.

Auf dem Solarboot haben bis zu 30 Gäste Platz, doch es lässt sich auch für eine romantische Fahrt zu zweit buchen, inklusive Bootsmann. Die MNE Vedetta 1908 wird von Freitag bis Sonntag dreimal täglich ab Lugano in See stechen.

Für Erwachsene und Jugendliche ab 17 Jahren kostet eine Fahrt fünf Schweizer Franken (rund 5 Euro); Kinder bis 5 Jahre fahren kostenlos mit.Schweiz Tourismus

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