In ganz Deutschland stehen die Erdbeerpflanzen gut da. Nach einem durchschnittlich milden Winter und Stürmen haben die Kulturen bisher die Spätfröste dank der Folientunnel, Vliesabdeckungen und der Frostschutzbewässerung im Freiland gut überstanden. Während die Ernte in Süddeutschland nach und nach in den Hochtunneln startet, setzt sie in den kühleren Regionen Deutschlands etwas später ein.
„Die Frostschutzmaßnahmen sind durch den sehr engagierten Einsatz der Anbauer gut verlaufen, die Schäden sind bisher gering ausgefallen. Wir werden ausreichend Erntehelfer für die Erdbeerernte haben und freuen uns auf einen guten Start in die Saison mit vollem Genuss heimischer Erdbeeren. Erdbeerfans können sie nun auch ohne Corona-Einschränkungen in den Hof-Cafés genießen“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e. V. (VSSE). Das Marktvolumen für Erdbeeren in Deutschland ist laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) in der Pandemiezeit auf 287000 Tonnen gewachsen. Dabei ist die Inlandsproduktion von 152000 Tonnen (2020) auf 165000 Tonnen Erdbeeren gestiegen. Der Selbstversorgungsgrad bei Erdbeeren, also der Früchte, die in Deutschland produziert und verzehrt werden, ist von 55 auf 57 Prozent gestiegen.
Die Saisonalität konnte bei Erdbeeren erhalten werden: 79 Prozent der Haushalte kauften 2021 Erdbeeren in der Hauptsaison von April bis Juli. 2021 hat ein Haushalt durchschnittlich 4,2 Kilogramm Erdbeeren gekauft, das ist eine zu drei Vierteln gefüllte 500g-Erdbeerschale weniger als im Jahr zuvor. Dies ist vor allem auf den verregneten Sommer mit abruptem Ende der Hauptsaison zurückzuführen. Durch den Anstieg der Produktionskosten sind 2022 auch bei den Erdbeeren etwas höhere Preise zu erwarten.
Tipps für den
Erdbeergenuss
Erdbeeren sind sensible Früchtchen. Da sie leicht zerdrückt werden können, sollten sie im Einkaufskorb obenauf transportiert und keiner großen Hitze, beispielsweise im aufgeheizten Pkw, ausgesetzt werden. Auch beim Waschen ist Vorsicht geboten, denn sie verlieren rasch an Aroma, wenn sie einem starken Wasserstrahl oder einem langen Wasserbad ausgesetzt sind. Am besten wäscht man Erdbeeren vorsichtig kurz ein einer Schüssel. Die Kelchblätter sollten zuletzt entfernt werden. Tagesfrisch schmecken Erdbeeren am besten.
8807,4 Tonnen Erdbeeren wurden im vergangenen Jahr in Bayern von den Freiflächen geerntet, im geschützten Anbau waren es 2294,5 Tonnen. Insgesamt fiel die Erdbeerernte in Deutschland laut dem Statistischen Bundesamt im vergangenen Jahr mit 130630 Tonnen um 14 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Das lag zum einen am Rückgang der Ertragsfläche im Freiland um rund fünf Prozent auf 10 643 Hektar, zum anderen, und das vor allem, an dem kühlen, verregneten Sommer, der manche Anbauer zum vorzeitigen Ende der Erdbeerernte im Freiland zwang.
Entgegen dem Trend stiegt die Anzahl der Betriebe, die Erdbeeren anbauen, um knapp 2,5 Prozent auf 2000 Betriebe, wieder an. In Bayern sind es 220 Betriebe, die die süßen Früchtchen anbauen.
Mehr Informationen unter www.vsse.de.