„Frage der nationalen Sicherheit“

von Redaktion

Bundesregierung erhöht Förderungen und bläst zur Solaroffensive

Es gehe darum, trotz Krise in die Zukunft zu investieren. Dies ließ Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck jüngst offiziell verlautbaren. Der Grünen-Politiker meinte damit vor allem sein während der aktuellen Gas-Krise arg geschundenes Steckenpferd der erneuerbaren Energien, das nun wieder vermehrt angetrieben werden soll. Der Zeitpunkt der neuen Solaroffensive, während sich die diplomatischen Beziehungen zu China weiter verschlechtern, scheint kaum zufällig. Produziert werden Solaranlagen aus Kostengründen hauptsächlich im Land der aufgehenden Sonne. Auch vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sind erneuerbare Energien deshalb laut Habeck zu einer Frage „der nationalen und europäischen Sicherheit geworden.“

Bei der Produktion von Solaranlagen soll Deutschland wieder Vorreiter werden und China hinter sich lassen. Ein erster Schritt ist die Anfang Juli vom Deutschen Bundestag auf den Weg gebrachte Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2023). Der Bundesverband Solarwirtschaft lobte hier die Vervielfachung der Fotovoltaik-Ausbauziele als „ein unübersehbares Zeichen des Aufbruchs.“ Das EEG 2023 sieht vor, die solare Kraftwerkskapazität in Deutschland von heute rund 60 Gigawatt bis zum Jahr 2030 auf 215 Gigawatt zu steigern. Zur Zielerreichung muss der Anteil der Solarenergie an der heimischen Stromversorgung in den kommenden zehn Jahren von derzeit rund zehn Prozent auf nahezu 30 Prozent anwachsen.

Ende Juli folgte der zweite Schritt: Der Bundestag billigte ein von der Bundesregierung vorgelegtes Gesetzespaket für die Förderung erneuerbarer Energien. Festgelegt wurde damit das Ziel, dass die deutsche Stromversorgung 2030 mindestens zu 80 Prozent aus Erneuerbaren stammt; bis 2035 soll der Anteil auf fast 100 Prozent steigen. Dazu wurden die Ausbauziele für Solar- und Windenergie sowohl an Land als auch auf See angehoben. Seit Ende Juli ist in diesem Zuge auch die Vergütung für Strom aus neuen Fotovoltaik-Dachanlagen gestiegen.

Die Vergütung für Solaranlagen steigt

Solaranlagenbetreiber und -betreiberinnen können ab sofort bis zu 13,4 Cent pro Kilowattstunde für ihren Strom erhalten, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Die erhöhten Fördersätze gelten für Solaranlagen, die seit Ende Juli dieses Jahres in Betrieb genommen wurden, erklärte das Ministerium. Nach Angaben des Bundesverbandes der Solarwirtschaft belaufen sich die aktuellen Vergütungssätze auf zwischen 4,26 und 6,24 Cent pro Kilowattstunde in Abhängigkeit der Größe der Anlage. Mit den neuen Regeln soll laut Bundeswirtschaftsministerium auch der Netzanschluss insbesondere für kleine Anlagen vereinfacht werden. Christoph Kastenbauer

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