Zahlreiche bayerische Haushalte müssen künftig jährlich mit rund 1700 Euro Mehrkosten für das Heizen rechnen. Fast jedes bayerische Wohnungsunternehmen greift zum Beheizen seiner Wohnungen auf Gas zurück.
In Folge sehen die sozial orientierten Wohnungsunternehmen ein hohes Risiko für Zahlungsausfälle durch die steigenden Energiepreise. Das ergab eine Umfrage des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen unter 493 Mitgliedsunternehmen mit einem Bestand von 560000 Wohnungen.
Aktuell profitieren nach Angaben des Verbandes viele Unternehmen und damit die Mieter noch von günstigen Altverträgen. 30 Prozent aller Verträge laufen noch mit fixen Preisen bis zum 31. Dezember, 29 Prozent der Verträge sogar noch bis Ende 2023.
Durchschnittlich beziehen Unternehmen derzeit Gas zu einem gemittelten Preis von 5,59 Cent pro Kilowattstunde. „Doch manche Wohnungsunternehmen bezahlen bereits jetzt mehr als 13 Cent und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die hohen Energiepreise voll bei der Wohnungswirtschaft ankommen“, sagt Verbandsdirektor Hans Maier.
Beim Durchreichen des aktuellen Preises würden die Mehrkosten für Mieter circa 1700 Euro jährlich betragen – aufgrund der niedrigen Mieten der Wohnungswirtschaft bedeutet dies einen Warmmietenaufschlag von durchschnittlich 25 Prozent.
„Bei den Wohnungsgenossenschaften, kommunalen und kirchlichen Wohnungsunternehmen leben viele Menschen, die sich die steigenden Preise nicht so einfach leisten können“, warnt der Verbandsdirektor. Deshalb hätten bereits mehr als zwei Drittel der Mitgliedsunternehmen Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs getroffen oder bereiten diese vor. Am häufigsten wurde bisher die Optimierung von Heizungsanlagen umgesetzt (93 Prozent).
Um den Preisschock klein zu halten, haben 71 Prozent der Unternehmen bereits Vereinbarungen über eine freiwillige Erhöhung der Betriebskosten- oder Heizkostenvorauszahlung abgeschlossen.
Ein Großteil der Unternehmen bietet eine freiwillige Erhöhung zwischen 25 und 50 Prozent an. Dürfen Mieter und Mieterinnen selbst einen Erhöhungsbetrag festlegen, so entscheiden sie sich im Mittel für 40 Prozent. Trotz all dieser Maßnahmen sehen mehr als die Hälfte der Verbandsmitglieder ein hohes Risiko, dass es bei großen Teilen ihrer Mietenden zu Zahlungsausfällen kommt. Ck