Ein Mann der Kompromisse war Napoleon Bonaparte sicherlich nicht. Denn sonst hätte der „Große Korse“ aus seinen verlustreichen Niederlagen gelernt und sich auf seiner Verbannungsinsel Elba einen angenehmen Lebensabend gegönnt.
Warum also musste er von dort aus das Geschichtsbuch noch einmal aufschlagen und von der südfranzösischen Küste aus einem persönlichen und nationalen Waterloo entgegeneilen?
Diese Frage liegt in der Luft, als die stolze Viermast-Barkentine „Star Clipper“ von Cannes aus mit geblähten Segeln das Ligurische Meer durchpflügt. Vorbei an der italienischen Hafenstadt Lerici, dem Ausgangspunkt für die malerische Küstenregion „Cinque Terre“ mit ihren steilen Fels-Abbruchkanten, an die sich malerische Siedlungen zu ihrem eigenen Schutz wie Schwalbennester anschmiegen.
Erstes großes Ziel ist die Insel Elba, wo die Marina von Porto Azurro sowie das Weingut „La Chiusa“ den genießerisch veranlagten Korsen sicherlich noch heute begeistern würden.
Doch der bevorzugte die nördlich gelegene Inselhauptstadt Portoferraio, um die ihm von seinen einstigen Feinden gewährten Vorteile wahrzunehmen.
Diese hätten ausreichen sollen – selbst für einen politischen Altenteiler vom Schlage Napoleons. Doch der hatte Frankreichs nationale Grüße und Europas sozialen Fortschritt vor Augen. Geübt in allen einschlägigen Fragen der Kriegslist organisierte er ein rauschendes Fest, das er dazu nutzte, um sich bei Nacht und Nebel aus dem Staub zu machen.
Der Rest ist Geschichte, gut konserviert und dokumentiert in zahlreichen musealen Einrichtungen der Insel.
Tor nach Sardinien
Mit der Stadt Bonifacio ist zweifellos ein weiterer Höhepunkt des Segelabenteuers durch das Ligurische Meer erreicht.
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