von Redaktion

Bis vor Kurzem war es im Gebäude in der Harthauser Straße sehr still. Nach Fertigstellung liefen letzte Messungen zu Statik und Brandschutz. Nun ist endlich Leben im Haus: Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen sowie Praktikantinnen begrüßen hier die Schützlinge der städtischen Kinderkrippe 5. Sabrina Tobolars leitet die Einrichtung und freut sich, dass die Krippe eröffnet ist: „Ich freue mich auf alle Kinder, die ich hier begrüßen darf. Wir sind alle sehr glücklich, dass wir die Container verlassen konnten“, berichtet die 28-Jährige. „Jetzt haben die Kinder viel mehr Platz und Entfaltungsmöglichkeiten.“

Bewegung und
Kreativität

Bislang war die Krippe in sogenannten Modullösungen in der Weidbruckstraße untergebracht. Nach einer Bauzeit von rund 18 Monaten dürfen die Kleinkinder nun auf 1200 Quadratmetern spielen, lernen und ausruhen. Verteilt auf zwei Stockwerke ist Platz für fünf Krippengruppen entstanden. Ein großer Spielplatz von ebenfalls fast 1200 Quadratmetern mit Sandkasten, Schaukel und Rutsche steht im Garten bereit. Die Stadt hat hierfür rund vier Millionen Euro investiert, davon werden circa 2,1 Millionen Euro an Fördergeldern vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt.

Nachhaltige
Holzbauweise

Bürgermeister Michael Hetzl hebt hervor: „Nachhaltiges Bauen ist mir als Bürgermeister besonders wichtig. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir die neue Kinderkrippe in Holzbauweise gemeinsam mit unseren regionalen Handwerksunternehmen realisieren konnten.“ Lediglich die Bodenplatte und der Treppenhauskern wurden aufgrund von Statik und Brandschutz betoniert. Fotovoltaik-Module auf dem Dach versorgen das Gebäude zu großen Teilen autark mit Strom. Eine zentrale Raumluftanlage sorgt stets für frische und wohltemperierte Luft. „Zum Glück haben unsere Handwerksunternehmen benötigtes Material soweit möglich bereits frühzeitig besorgt“, berichtet Martin Barth, Sachgebietsleiter Hochbau. So war der Bau der Krippe nicht so stark von den aktuellen Lieferengpässen betroffen. In jedem der Gruppenräume steht ein riesiges Spielhaus – quasi ein Haus im Haus – und nimmt etwa ein Fünftel des Zimmers ein. „Das ist die erste Krippe in Mühldorf, in der solche Spielhäuser eingerichtet sind“, sagt der Sachgebietsleiter. Es gibt eine große Küche mit Essgelegenheit: den Krümelraum. Jeder Gruppenraum verfügt über eine kleine Küchenzeile und einen eigenen Wickelraum. Maximal zwölf Kinder werden pro Gruppe betreut. Ein Bewegungsraum von rund 30 Quadratmetern steht allen Kindern zur Verfügung, genauso wie der geräumige Spielflur. Zusammen mit Besprechungsräumen und Sozialraum verfügt die Krippe über 40 Räume. Personal wurde für alle fünf Gruppen gefunden. Das Team arbeitet angelehnt an die Pädagogik nach Emmi Pikler.

Kindergarten kommt

Im nächsten Schritt baut die Stadt direkt neben der Krippe einen Kindergarten. Zusammen mit Planung, Ausschreibung und Bau rechnet die Stadt mit einer Fertigstellung frühestens im Sommer 2024. Bis dahin ziehen die Kindergartenkinder in die Module in der Weidbruckstraße. ahn

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