Wärmepumpe richtig einbauen

von Redaktion

Wie man Fehler bei Neubau oder Sanierung vermeidet

Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie, um die klimapolitischen Ziele im Gebäudesektor zu erreichen. Doch ihre Effizienz und ihr störungsfreier Betrieb hängen von einer präzisen Planung und einem korrekten Einbau ab. Eine Studie des Bauherren-Schutzbundes (BSB) gibt nun Hinweise, wie die gängigsten Fehler beim Neubau und der Sanierung von Wohnhäusern mit Wärmepumpen vermieden werden können.

Die klimapolitischen Ziele sind klar formuliert: Bis 2030 soll Deutschland den Treibhausgasausstoß um 65 Prozent gegenüber 1990 verringern. Dies soll unter anderem durch den Einsatz von sechs Millionen Wärmepumpen erreicht werden. Doch ob und in welchem Umfang eine Wärmepumpe das Klima und den Geldbeutel der Bewohner entlastet, hängt von einer präzisen Planung und einer korrekten Montage ab. BSB-Geschäftsführer Florian Becker weist auf das Verbesserungspotenzial in diesen Bereichen hin: „Die Erfahrungen unserer Expertinnen in ganz Deutschland zeigen, dass bei der Ausführungsqualität von Wärmepumpenanlagen noch viel Luft nach oben herrscht.“

Aus diesem Grund hat die Verbraucherschutzorganisation nun eine Studie beim Institut für Bauforschung (IfB) in Auftrag gegeben, die die häufigsten Fehler beim Einbau und Betrieb von Wärmepumpen benennt und Hinweise gibt, wie diese vermieden werden können. Verbraucher und Fachbetriebe sollten demnach auf folgende Aspekte besonders achten:

1. Abstände in einer
Reihenhauszeile

Wird in ein bestehendes Reihenmittelhaus eine Luft-Wärmepumpe eingebaut, müssen die Abstandsregeln zu den Nachbargrundstücken eingehalten werden. Laut Musterbauordnung beträgt dieser drei Meter. Wird dieser unterschritten, dürfen die Grundstücksnachbarn den Rückbau der Wärmepumpe verlangen. Kann der Abstand nicht eingehalten werden, könnte eine Split-Wärmepumpe zum Einsatz kommen, bei der nur die Ventilatoren-Einheit im Außenbereich und die Hydraulikstation im Keller untergebracht wird.

2. Auf Genehmigung achten

Für den optimalen und dauerhaft schadenfreien Betrieb von Grundwasser- beziehungsweise Wasser-Wasser-Wärmepumpen müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Diese betreffen vor allem die Qualität des Grundwassers, das möglichst eisen- und manganarm sein sollte, um schädliche Ablagerungen in der Anlage zu vermeiden. Eine Grundwasseranalyse gibt hier Aufschluss. Auch die Höhe des Grundwasserspiegels ist zu beachten, denn bei Bohrungen tiefer als 20 Meter ist ein effizienter Betrieb meist nicht mehr möglich. Darüber hinaus ist bei jeder Brunnenbohrung eine behördliche Genehmigung einzuholen. Zuständig ist die Untere Wasserbehörde der jeweiligen Landkreise, Regionen und kreisfreien Städte.

3. Wärmepumpe
in unsaniertem Haus

Damit Wärmepumpen effizient arbeiten, sollte die benötigte Vorlauftemperatur möglichst gering sein. Eine sorgfältige Planung der Anlage unter Berücksichtigung des energetischen Zustands des bestehenden Gebäudes ist daher unerlässlich. Ein unsaniertes Haus mit einem hohen Wärmebedarf führt häufig zu hohen Energiekosten. Auch wenn ein vollständig saniertes Gebäude bessere Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb bietet, können auch mit zielgerichteten „kleineren“ Maßnahmen wie dem Austausch konventioneller Heizkörper gegen Wärmepumpenheizköper eine hohe Effizienz der Anlage erreicht werden. Die vollständige Studie kann unter www.bsb-ev.de/studien heruntergeladen werden. Ck/ Bsb

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