Attraktive Lage trotz Lärm

von Redaktion

Wie man den Neubau gegen Verkehrsbelastung rüstet

Lärm macht krank, das ist keine neue Erkenntnis. Hohe Verkehrsbelastung vor der eigenen Haustür kann zu gesundheitlichen Belastungen wie Stress, Schlaflosigkeit und einer generell geminderten Lebensqualität führen. Bisher versuchte man deshalb beim Erwerb der eigenen vier Wände, besonders belastete Verkehrslagen möglichst zu meiden. Doch gerade in Metropolen wie München, Frankfurt, Berlin oder Hamburg wird dies im Angesicht hoher Immobilienpreise und des Mangels an geeigneten Bauflächen immer schwerer. Anders gesagt: Die Immobilie an der Einfallstraße oder der Stadtautobahn wird als Alternative für viele potenzielle Eigentümer und Eigentümerinnen immer mehr zur Option. Und damit auch die Frage: Wie wird der Neubau trotz Verkehrsbelastung attraktiv?

Grundrisse richtig
organisieren

Eine Frage, mit der sich unter anderem der Verband Privater Bauherren (VPB) eingehend beschäftigt. Dieser weist darauf hin, dass bei lärmbelasteten Grundstücken bereits bei der Planung im Vorfeld einiges gegen die krank machende Geräuschkulisse getan werden kann. Bei einer Baugemeinschaft etwa ist es möglich, die entsprechenden Mehrfamilienhäuser in geschlossener Bauweise sowie ausreichend hoch (vier bis fünf Stockwerke) zu planen, um so eine Art äußere Lärmschutzwand zu errichten. In diesen Häusern gilt es nun, die Grundrisse richtig zu organisieren, etwa Wohn- und Schlafräume zur straßenabgewandten Seite zu planen, Küche, Sanitär- und Lagerräume hin zur lauteren Seite. Doch auch Eigentümer und Eigentümerinnen, die beim Bau auf sich alleine gestellt sind, haben Möglichkeiten sich zu schützen. „Bei freistehenden Einzelhäusern auf Grundstücken mit Lärmbelastung können durch den Einsatz der richtigen Baukonstruktion und geeigneter Materialien erstaunlich ruhige Wohnräume geschaffen werden“, so VPB-Bauherrenberater Norman Dietz. Bei der Realisierung des Hauses kämen dann andere, stärkere Beton-Decken und Wände sowie verstärkte Dämmstoffe und Schallschutzfenster zum Einsatz. So einfach, wie es klingt, ist es dabei nicht. Wer auf diese Weise baut, sollte sich laut VPB-Experten von professionellen Bausachverständigen beraten lassen.

Doch auch für Käufer oder Eigentümer, die bei der fertigen Immobilie nachrüsten wollen, gibt es Möglichkeiten der baulichen Lärmschutzreduktion. So können laut Dietz ein vorgesetzter Wintergarten sowie verglaste Balkone und Terrassen dafür sorgen, dass trotz lauter Straße vor der Haustür im Inneren relative Ruhe einkehrt. Christoph Kastenbauer

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