Eigenes Haus oder Eigentumswohnung?

von Redaktion

Die Alternative „eine Nummer kleiner“ hat Vor- und Nachteile

Steigende Preise, wo man hinsieht: Die Grundstückspreise, die Zinsen, die Baukosten, die Lebenshaltung – in den letzten Monaten haben sich die Kosten allesamt in eine Richtung bewegt: nach oben. Für viele, die ein Haus erwerben wollten, sind die Preise davongaloppiert. Und auch die Banken sind angesichts höherer Zinsen mit der Kreditvergabe vorsichtiger geworden. Zudem ist es schwierig geworden, freie Grundstücke in akzeptabler Lage zu finden. Viele potenzielle Hauskäufer spielen daher Plan B, die „eine Nummer kleiner“ durch: den Erwerb einer Eigentumswohnung.

Raumbedarf heute
und in Zukunft

Vor dem Kauf sollten die Vor- und Nachteile einer Eigentumswohnung gut abgewogen werden. Zunächst, so rät Sandra Queißer, Bauherrenberaterin im Verband Privater Bauherren, sollte eine eingehende Bedarfsanalyse erfolgen. Welches Budget steht für den Kauf und welches monatlich für das Wohngeld zu Verfügung? Welchen Raumbedarf hat man heute und in Zukunft? Welche Lagen kommen in Frage? Wieviel bleibt zum Leben, wie sieht die Einkommenssituation aus und wo kann vielleicht gespart werden?

Ähnliche Fragen sollten sich auch diejenigen stellen, die die Wohnung als Kapitalanlage kaufen und vermieten wollen. Architektin Queißer rät: „Erwerben Sie eine Wohnung als Kapitalanlage, so sollten Sie umfassend prüfen, wie die Vermietbarkeit aussieht und ob man gegebenenfalls auch einige Monate Mietausfälle stemmen kann.“ Wer eine Wohnung zum Vermieten kauft, dem sollte sie so gut gefallen, dass er auch notfalls selbst einziehen kann, wenn alle Stricke einmal reißen. Eigentumswohnungen haben viele Vorteile – aber auch ein paar Nachteile. Sehr oft ist es ganz einfach die Lage, in deren Umgebung eine gute Infrastruktur vorhanden ist. Preislich liegen sie häufig unter den Preisen für Einfamilienhäuser in vergleichbarer Lage – was meist an der höheren Ausnutzung des Grundstücks liegt. Und dieses Grundstück muss man als Käufer nicht selbst suchen, was eine erhebliche Entlastung bedeutet.

Ein Vorteil ist auch, dass viele Aufgaben rund um die Wohnung und das gesamte Haus zumeist von einer professionellen Hausverwaltung übernommen werden. Das kostet zwar, aber diese Kosten werden aufgeteilt. Genauso gemeinsam müssen auch Entscheidungen in der Eigentümergemeinschaft getroffen werden, wenn es um die laufende Unterhaltung des Gebäudes geht. Das ist nicht immer vergnüglich, aber unumgänglich und nicht selten mit weiteren Kosten verbunden. Wer in der Wohnung wohnt, hat in einer Wohnanlage Nachbarn – mit ihnen lebt man ebenso zusammen und muss Rücksicht nehmen wie in einer Mietwohnung. Statt eines eigenen Gartens bei einem Einfamilienhaus haben Eigentumswohnungen meist Balkone und Terrassen. Die Gartenpflege, so meist der Fall, wird von allen Eigentümern gemeinsam gezahlt.

Wohnung immer
zweimal besichtigen

Vor dem Kauf einer Wohnung sollte man sich Zeit nehmen und nicht vom Verkäufer drängen lassen. Expertin Queißer rät, die Wohnung am besten zweimal zu besichtigen: „Bei der zweiten Besichtigung ist es immer ratsam, einen Bau-Experten mitzunehmen. Denn diese nehmen die Substanz unter die Lupe und bringen viele Jahre Erfahrung und bauliches Know-how mit. So begleitet, können die Käufer ihre Entscheidung auf einem soliden Fundament treffen.“ Vpb

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