BBV-Präsident Günther Felßner: „Taschenspielertricks helfen dem Klima nicht.“

von Redaktion

Bundesumweltministerium plant Ausstieg aus den Biokraftstoffen – Landwirte nehmen Stellung

Die Pläne des Bundesumweltministeriums zum Ausstieg aus den Biokraftstoffen bis 2030 bewertet der Bayerische Bauernverband als massiven Rückschritt beim Klimaschutz. „Unsere Klimaziele erreichen wir nur mit- hilfe der Bäuerinnen und Bauern. Ohne Biokraftstoffe kann der Verkehrssektor seine Verpflichtungen, Treibhausgase zu minimieren – minus 48 Prozent bis 2030 – nicht erfüllen“, sagt Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV). 2021 konnten durch Biokraftstoffe 11,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Elektromobilität reduzierte den Treibhausgasausstoß im gleichen Zeitraum um 25000 t.

In Deutschland gibt es weder eine Beimischungspflicht für Biokraftstoffe in fossile Treibstoffe noch steuerliche Förderung. Stattdessen setzt die Politik auf die Verpflichtung zur THG-Reduktion und damit auf Wettbewerb um die beste Klimaschutzleistung. Landwirtschaftliche Biokraftstoffe haben sich als effiziente Klimaschützer erwiesen.

Jetzt plant das Bundesministerium für Umwelt (BMUV) den Ausstieg aus Biokraftstoffen bis zum Jahr 2030. Die Faktoren für die THG-Einsparung sollen noch weiter erhöht werden, beim Strom sogar auf das Vierfache.

Dazu der Bauernpräsident: „Klimaschutz bedeutet für uns mehr als statistische Ziele zu erreichen. Landwirtschaftliche Biokraftstoffe schützen unser Klima tatsächlich und liefern hochwertiges Proteinfutter, zum Beispiel Rapsschrot.

Unsere Produktion ist nachhaltig und schließt regionale Kreisläufe: vom Landwirt über die Ölmühle und den Futterproduzenten bis zum Tierhalter. Der Bayerische Bauernverband fordert einen technologieoffenen Wettbewerb zur Reduktion von THG-Emissionen. Jegliche Multiplikatoren, die die tatsächliche Klimaschutzleistung verbergen, lehnen wir ab. Taschenspielertricks wie die Mehrfachanrechnung von THG-Einsparungen helfen dem Klima nicht. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Vorteile der heimischen landwirtschaftlichen Biokraftstoffe endlich anzuerkennen und wieder zur Sachlichkeit zurückzukehren.“

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