Überraschende Taktik für gesunde Raumluft

von Redaktion

Wann Kipplüften doch eine gute Idee ist

Stoßlüften, aber ja nicht Kipplüften – so lautet ein verbreiteter Ratschlag fürs Energiesparen im Winter. Doch die Energieberater der Verbraucherzentrale sehen das anders. Es gibt einen Fall, wann man doch die Fenster guten Gewissens auf Kipp stellen sollte.

Stoß- und Kipplüften kombinieren

Und zwar, wenn man einen Raum nach dem Kochen, Duschen, Baden oder nach dem Schlafen lüftet. Dann geht es nicht nur darum, die feuchte Luft im Inneren schnell gegen trockenere Luft von draußen auszutauschen. Auch die in den Wandoberflächen, Handtüchern oder Matratzen gespeicherte Feuchtigkeit sollte raus. Man spricht dabei von einer Sorptionsfeuchte. „Hier ist es besser, einmal komplett durchzulüften und anschließend das Fenster zwei bis drei Stunden auf Kipp zu lassen“, so die Verbraucherzentrale. „Der damit verbundene Energieverlust ist gering, solange die Fenster nicht rund um die Uhr gekippt sind.“ Zugleich trockne die Umgebung bei dieser Mischung aus einmaligem Stoßlüften und anschließendem Kipplüften laut Messungen deutlich besser als bei dreimaligem Stoßlüften.

Dem Ratschlag wird oft entgegengehalten, dass längeres Lüften in Kippstellung die Wände auskühlen lasse – was die Heizkosten erhöhen könne. Doch die Energieberater merken an, das nur die Fensterlaibung auskühle. „Das ist unkritisch, da diese Laibungen während des Lüftens auch deutlich trockener werden. Schimmel in Fensterlaibungen ist in erster Linie ein Wärmebrücken- und kein Kipplüftungsproblem.“

Wie lange man lüften muss, hängt davon ab, wie hoch die Luftfeuchtigkeit im Raum ist. Hier hilft ein Hygrometer bei der Einschätzung. Die Verbraucherzen- trale empfiehlt für Altbauten 25 bis 45 Prozent an relativer Luftfeuchte, bei einem gut gedämmten Neubau dürfen es 35 bis 55 Prozent sein. Dpa

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