Nach zwei Corona-Jahren brachte 2022 mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine Verwerfungen, die sich unmittelbar auf den Energiemarkt auswirkten. Plötzlich besannen sich viele Endverbraucher auf die Vorteile flüssiger Energie.
Das Energiewort des Jahres könnte „Fuel Switch“ heißen – bauten doch etliche Unternehmen zusätzlich zu ihrer Gasversorgung wieder ein Öl-Backup auf. Auch Privatkunden überlegten es sich, ob sie ihre bestehende Ölheizung gegen einen Gaskessel tauschen wollen. Wolfgang Dehoust, Chef des Behälterspezialisten, sprach vom „unerwarteten Comeback“ der Ölheizung.
Besitzer von Ölheizungen haben die Möglichkeit, klassisches Heizöl, E-Fuels und Bio-Heizöl zu mischen und den Anteil an klimaneutraler Energie kontinuierlich hochzufahren bis zur 100-prozentigen CO2-Neutralität. „Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit und Verfügbarkeit sind beherrschende Themen in der Energieversorgung. Bei diesen Leistungseigenschaften braucht die Ölheizung keinen Vergleich mit anderen Formen der Energieversorgung zu scheuen“, so Dehoust.
Trotz der geballten Ladung Unwägbarkeiten startete die Bundesregierung eine Wärmepumpenoffensive und verschlechterte die Rahmenbedingungen für Holz als erneuerbare Energie im Wärmemarkt. Während die Bundesnetzagentur immer wieder von notwendigen Drosselungen der Stromversorgung spricht, wird mit Millionen neuen Wärmepumpen (und E-Autos) der Stromverbrauch deutlich steigen. Obwohl sich ein Öl-Brennwertkessel mit Blick auf eine bedarfsgerechte, sichere Wärmeversorgung mit einer Wärmepumpe zu einer Hybridanlage kombinieren ließe, bleiben flüssige Energieträger ein Dorn im Auge. Die Bundesregierung legt den Fokus auf den Strom und steigt gleichzeitig aus der Atomenergie aus. Das bedeutet den Einstieg in eine ungewisse Versorgungslage.