Ein Licht in dunkler Nacht

von Redaktion

Beistand finden, wenn man eigentlich untröstlich ist

Jede Trauer muss ernst genommen werden und braucht ihren Raum und ihre Zeit.

Die meisten Menschen erleben zum Beispiel Feiertage als wohltuende Unterbrechung des Alltags. Man versucht, zur Ruhe zu kommen, nimmt sich mehr Zeit für Familie und Freunde, gönnt sich eine gedankliche Auszeit. Für Trauernde sind Feiertage – und besonders etwa stille Gedenktage wie im November – aber seit jeher eine Herausforderung. Dabei kann ein Gang zum Friedhof, das Ritual der Gedenkkerze an Allerheiligen, frische Blumen ablegen, ein Zwiegespräch mit dem Verstorbenen oder ein Austausch mit anderen Besuchern, hilfreich sein, auf dem langsamen Weg aus der Trauer heraus. Wer den Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet, der fühlt sich auch angesichts der Vorfreude auf Feste wie Ostern oder Weihnachten oft fehl am Platz. Insbesondere das erste Fest ohne einen nahen, vielleicht ohne den nächsten Menschen, ist für viele Trauernde eine emotionale Belastung.

Wie tief und wie lange jemand nach dem Tod eines wichtigen Menschen trauert, hängt von vielen Faktoren ab. Unterstützungsangebote helfen dabei, mit seinem Schmerz nicht alleine bleiben zu müssen. Nach dem Tod eines geliebten Menschen ziehen sich viele Hinterbliebene in ihre Trauer zurück. Jeder Mensch erlebt die Phasen der Trauer individuell und braucht seine eigene Trauer-Zeit.

Trauer-Zeit kann und sollte man nicht willentlich verkürzen, da unverarbeitete Trauer und mangelnde Akzeptanz eines schweren Verlustes zu Krankheiten, Depression und seelischen Schäden führen können. Hier braucht es Stütze und Geleit – durch Familie, gute Freunde, eine Selbsthilfegruppe oder einen Trauerbegleiter. Erste Ansprechpartner sind dabei oft die Bestattungshäuser und ihre Trauernetzwerke.

Professionelle Hilfe
im Trauerfall

„Viele Bestatter sind durch Aus- oder Fortbildung in Trauerpsychologie fachlich qualifiziert. Sie begleiten Hinterbliebene oft seelsorgerisch weit über den Bestattungstermin hinaus. In ihren Räumen finden, häufig ehrenamtlich begleitet, Trauergruppen und Trauercafés statt“, erläutert Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter. In diesen trauerpsychologischen Seminaren werden Bestatter außerdem zu besonderen Situationen der Trauer und die Möglichkeiten ihrer Bewältigung geschult: die Trauer nach einem Suizid, die Trauer verwaister Eltern, die Trauer von Kindern und Jugendlichen.

Weitere Informationen für Trauernde liegen in der Regel in den Bestattungsinstituten aus oder man wendet sich direkt an Selbsthilfegruppen, Vereine, Wohlfahrtsverbände oder kirchliche Einrichtungen, – auch Psychotherapeuten oder Bildungsträger wie die Volkshochschule bieten Kurse und Hilfen an. Niemand in Trauer muss mit seinem Schmerz alleine bleiben.

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