Weltweite Krisen, eine hohe Inflation und steigende Zinsen vermiesen den Menschen in Deutschland im ersten Quartal dieses Jahres beim Bauen, Kaufen und Modernisieren die gute Laune. Nur sechs Prozent der Befragten wollen im laufenden Jahr eine Immobilie erwerben, das hat eine repräsentative Umfrage der BHW-Bausparkasse ermittelt. Noch 2012 hatten dies doppelt so viele Befragte – zwölf Prozent – angegeben. Auch die Modernisierungslust ist aktuell geringer als vor rund einer Dekade. Bei der Planung konkreter Erwerbsmaßnahmen sind nur die unter 40-Jährigen ähnlich aktiv wie 2012. Bei Sanierungen schieben die Deutschen Frust: Wollten vor gut zehn Jahren 28 Prozent die Energieeffizienz steigern, sind es 2023 nur noch 14 Prozent. 2012 hatten 37 Prozent der Befragten Komfort und Ausstattung auf der Agenda, heute sind es 18 Prozent.
Weniger als die Hälfte der Deutschen mit konkreten Vorhaben will Eigenkapital in die Finanzierung einbringen. Wer ein Altbauprojekt hat, braucht seltener Geld von einer Bank (25 Prozent) als diejenigen, die erwerben wollen (41 Prozent). Überraschend wenige haben Förderungen im Fokus. „Fällt die Entscheidung für die eigenen vier Wände oder eine Altbauerneuerung, sollte man frühzeitig mit der Kapitalbildung beginnen und Förderungen einbeziehen“, sagt Hennig Göbel, Vorstandsvorsitzender der BHW-Bausparkasse. Um den Bedarf an Fremdmitteln zu senken, gibt es weitere Optionen: 48 Prozent der Planenden wollen 2023 selber mitanpacken. Junge Leute unter 30 Jahren mit Altbauprojekten setzen darauf, dass ihnen Familie (16 Prozent) oder Arbeitgeber (18 Prozent) mit einem Darlehen unter die Arme greifen. Gemeinschaftsmaßnahmen sind nicht für alle Altersgruppen eine überzeugende Sparstrategie: 22 Prozent der Jungen ziehen diese Option in Erwägung, aber nur zwölf Prozent aller Befragten. bhw