Abenteuerurlaub auf der Blumeninsel

von Redaktion

Spektakuläre Strände, subtropisches Klima: Madeira lockt mit vielfältigen Erlebnismöglichkeiten

Mit spektakulären Stränden, fast 2000 Meter über dem Meer liegenden Berggipfeln und subtropischem Klima ist die portugiesische Insel Madeira ein interessantes Reiseziel für Urlauber, die gerne Abenteuer erleben.

Das erste Abenteuer bei einer Reise nach Madeira ist für manche Gäste schon der Flug. Bei stürmischem Wetter können Flugzeuge auf der mitten im Atlantik gelegenen Insel nicht landen.

Wer früh ankommt, kann am ersten Abend einen Jeep-Ausflug machen, zum Beispiel mit „Hit The Road Tours Madeira“.

Die vierstündige Sonnenuntergangs-Tour führt über steil ansteigende Straßen aus der Stadt in die Natur bis hoch in die Berge. Bei kurzen Zwischenstopps erklärt Reiseführer Jeff unter anderem das System der Levadas, über das die Felder mit Wasser versorgt werden.

Madeira ist nicht nur für seine Berge bekannt, sondern auch für das vielseitige maritime Leben vor seinen Küsten. Zweimal am Tag startet zum Beispiel das Segelschiff Santa Maria de Colombo vom Hafen Funchal aus. Wer an Bord geht, erlebt das Meer wie die Seefahrer des 15. Jahrhunderts. Mit Motorkraft oder Segeln kreuzt Schiff drei Stunden vor der Küste von Madeira.

Wale und Delfine beobachten

Wer den Meeressäugern noch näherkommen möchte, entscheidet sich für eine Fahrt mit dem „VIP-Catamaran“. Wie die anderen Anbieter von Katamaran-Touren verspricht dieser, dass bei 98 Prozent der dreistündigen Touren Wale oder Delfine gesichtet werden. Dafür sorgt ein Netzwerk aus Tierbeobachtern auf der Insel, mit denen der Kapitän telefonisch in Kontakt steht. Mehrere Minuten beobachten die Reisenden die Pilotwale aus der Nähe, bevor sie die Tiere aus Tierschutzgründen wieder verlassen müssen.

Wer mag, kann sich vor der malerischen Kulisse der Steilküste des Cabo Girão in die kühlen Fluten stürzen und ein Bad im Atlantik nehmen.

Eine Besonderheit auf Madeira sind die Levada-Wanderungen. Durch diese künstlich angelegten Kanäle wird das Wasser aus dem Gebirge abgeleitet und in die landwirtschaftlich genutzten Gebiete im Süden der Insel verteilt. Eine der beliebtesten Wanderungen ist unter dem Namen „Rabaçal – 25 Quellen“ bekannt. Zu dieser holt Sarah von Lido-Tours die Gäste mit dem Bus ab. Da es an diesem Tag regnet, ist die Levada-Wanderung eine feucht-fröhliche Angelegenheit. Der Wanderweg durch die wilde Natur mag schon bei Sonnenschein ein eindrucksvolles Abenteuer sein – bei Regen sprudeln die Wasserfälle besonders stark und an manchen Stellen ist der Wanderweg von Wasser aus der Levada überflutet.

Der Rückweg durch den Wald führt durch einen Tunnel. Dieser leitet das Wasser durch das Gebirge aus dem Norden in den Süden der Insel und ist nicht beleuchtet und damit Garant für einen abenteuerlichen Abschluss der Wanderung.

Mit breitem Wissen über die Natur überzeugt Emanuel. Vor über 30 Jahren hat der 70-Jährige sein Unternehmen „Walking with Emanuel“ gegründet und ist bis heute mit großem Engagement in der Natur unterwegs. Wie die Bewässerung in der Praxis funktioniert, zeigt Emanuel sehr anschaulich. Am Wegesrand öffnet er einen Metallschieber. Ein kleiner Bach versiegt und ergießt sich in die Levada.

Natürliche Badebassins

Einen gut organisierten Ausflug mit dem Kleinbus bietet Windsor-Tours an. Fahrer Igor bringt die Gäste zuerst zum Cabo Girão. 586 Meter über dem Meer und den an der Küste gelegenen Feldern wurde dort ein Skywalk gebaut. Dann geht es weiter nach Porto Moniz. Die Küstenstadt im Nordwesten von Madeira beeindruckt nicht nur mit ihren natürlichen Badebassins im Vulkangestein, sondern auch durch die Brandung der auf die Küste treffenden Wellen.

Wer mag, kann am Abend in einem der vielen Restaurants in Funchal einkehren. Das Repertoire reicht vom günstigen regionalen Betrieb bis zur Sternegastronomie. Neu hinzugekommen ist das „Pau de Lume“. Küchenchef Carlos Gonçalves setzt in seinem Konzept-Restaurant auf portugiesische Gerichte. Viele davon werden in einem Holzkohle-Ofen zubereitet und bekommen so eine ganz besondere Geschmacksnote.

Wer noch mehr Abenteuer sucht, wird in jedem Fall auf Madeira fündig. Die Insel gilt weltweit als eines der Ziele für Canyoning-Begeisterte. Und auch die felsige Küste bietet viele Möglichkeiten.

Coastering: Sprung in den Atlantik

„Epic Madeira“ nennt sich einer der Anbieter, der an der Küste bei Caniçal zum Coastering einlädt. Wo andere sich zu einer Wanderung zum Ponta de São Lourenço treffen, schlüpft man hier in den Neopren-Anzug. Die Guides Markus und Ronaldo sind selbst schon aus 17 beziehungsweise 21 Metern Höhe ins Wasser gesprungen. Doch für Einsteiger geht es auch moderater. Aus rund einem Meter Höhe springt man beim ersten Mal in den Atlantik und klettert nach einer kurzen Schwimmstrecke wieder an Land.

Zuerst die Guides – und mit deren Hilfe dann die Urlauber. Wer mehr will kann mit einem der Guides ziemlich hoch klettern und von dort springen. Zwischendurch macht man eine kleine Pause in einem nur vom Meer aus erreichbaren, natürlichen Pool.

Wer sich auf örtliche Anbieter verlässt, braucht auf Madeira keinen Mietwagen, sondern kann die Natur der Blumeninsel dank der Transfers einfach so genießen. Christian Kolb

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