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von Redaktion

Oktogon

Die Zahl „Acht“ hat in unserer Kulturgeschichte ein besondere Bedeutung. Die liegende Acht ist bekanntermaßen das Symbol für Unendlichkeit. Aber die Acht kann noch mehr, auch in architektonischer Hinsicht. Ein Oktogon (oder Oktagon) steht im Bauwesen für einen Zentralbau oder -raum mit einem Grundriss in Form eines regelmäßigen Achtecks. Das Achteck hat dabei seit der Antike eine symbolische Bedeutung, die auf das Urbild des achtstrahligen Sterns zurückgeht und für Vollkommenheit und göttliche Perfektion steht.

Beinahe perfekt ist auch die geometrische Figur des Oktogons: Der achteckige Aufbau hat vier Symmetrieachsen und somit einen zweifach achsensymmetrischen Grundriss. Die Zahl hat dabei auch im Christentum eine besondere Bedeutung. Sie steht für die Auferstehung Jesu Christi und die Teilhabe an Christus in der Taufe. Häufig sind daher Taufbecken in Achteckform gestaltet. Doch nicht nur die Taufbecken hatten einst die Form eines Oktogons – in frühmittelalterlichen Kirchengebäuden ist dieser Grundriss häufig als eigenständiger Zentralbau zu finden.

Doch die Zeit der Oktogone in Kirchenbauten währte nicht lange. Ab dem 13. Jahrhundert setzte sich die auch heute noch vorherrschende Bauform der Basilika durch. Die Zentralbauten und so auch das Oktogon wurden an den Rand gedrängt. Liebhaber findet die Bauform allerdings auch heute noch im privaten Bereich: So können acht Ecken einen Innenhof in Szene setzen oder Bade- und Ruheräumen einen hochwertigen antiken Anstrich geben. Badefreunde im Blubberbad kommen so der Unendlichkeit ein paar Ecken näher. Ck

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