Ente auf italienische Art

von Redaktion

Die legendäre Ente ist wieder im Angebot

Auf dem Pariser Autosalon 1948 erblickte das Publikum das erste Mal die so typischen Scheinwerfer des Citroën 2CV, die im Extremfall bei Bremsvorgängen die Scheiben verloren und dem Gefährt den Weg wiesen. Die sogenannte „Ente“ wurde mit neun Pferdestärken auf die mehr oder minder vorhandenen Straßen der Nachkriegszeit geschickt und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Kultfahrzeug. Der Kaufpreis der Ursprungs-Ente lag umgerechnet ebenso hoch oder niedrig wie der Aufpreis einer Sonderlackierung des heutigen Modells namens Berlingo 2CV Fourgonnette. Ein Modell, das die legendäre Ente in die Gegenwart zurückholen, Nostalgie wecken soll und an die Erlebnisse erinnert, die mit dem unvergleichlichen französischen Auto verbunden sind.

Komplett neu
aufgesetzt

Aus der Zeit der Erstvorstellung ist kein einziges technisches Detail übrig geblieben. Die Neuzeit-Ente läuft auf der Berlingo-Plattform von Citroën und ist mit einem Blechkleid ausgestattet, das die italienische Karosserieschmiede Caselani entworfen hat. Natürlich ist die Ähnlichkeit zum Original erkennbar. Aber allein schon aus Sicherheitsgründen mussten technische und optische Kompromisse eingehalten werden. Die Ente als Kastenwagen führte in Südeuropa ein Dasein, das untrennbar mit der pragmatischen Einstellung ihrer Halter verbunden war. Alltags wurden Melonen, Ferkel, Oliven oder auch Weintrauben mit der 2 CV Fourgonnette ab 1951 auf die Märkte gefahren, sonntags diente die Fläche des Kastenwagens der Familie für einen Ausflug.

Heute ist die Hommage an das unvergessliche Fahrzeug eher eine Offerte an die Menschen, die in der hundertprozentig elektrifizierten Variante mit fünf bequemen Sitzplätzen ihre Familie chauffieren wollen, oder die Freizeitsportler, die den Kasten für ihr Equipment brauchen. Auch Kleinunternehmer, die mit Reichweiten um 200 Kilometer im elektrischen Modus auskommen oder den Dieselantrieb für Langstrecken bevorzugen, sind mit der modernen Ente stylisch wie in puncto Raumgröße bestens bedient. Ohne Zweifel ist der Citroën 2 CV Berlingo ein Hingucker im Straßenverkehr. Sicher dreht sich der ein oder andere Passant nach dem Retro-Franzosen um und Auto-Enthusiasten staunen. Der Fahrkomfort und alle technischen Grundlagen bezieht die Neuzeit-Ente aus den Berlingo-Vorgaben. Sie fährt in der Elektroversion bis zu 135 Stundenkilometer schnell und maximal 280 Kilometer weit. Mit dem 1,2-Liter-Ottomotor oder der Dieselvariante mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder 8-Gang-Automatik muss niemand fürchten, an den Kasseler Bergen ans Limit einer Ente zu gelangen, wie das eine ganze Generation von Fahrern auf der Nord-Süd-Route erlebte. Kurt Sohnemann

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