Es ist der mit Abstand am häufigsten gewählte Ausbildungsberuf im Gesundheitswesen: die Ausbildung zur Pflegefachkraft. Die Einsatzgebiete in der Pflege sind vielfältig, reichen von der Frühchenstation im Krankenhaus bis hin zum Seniorenheim. Sie können in der ambulanten Pflege ebenso wie im stationären Bereich eingesetzt werden und sich mit Weiterbildungen spezialisieren – etwa darauf, Menschen auf einer Intensivstation zu betreuen.
Die neue Pflegeausbildung, die im Jahr 2020 eingeführt wurde, hat die drei bisherigen Ausbildungen in der Altenpflege, in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in einer Ausbildung zur „Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ zusammengeführt. Eine generalistische Ausbildung, die die Pflegekräfte breiter aufstellen soll.
Auch wenn der Frauenanteil hoch ist, entscheiden sich immer mehr Männer für den Beruf. Der Frauenanteil der Auszubildenden lag den Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge zuletzt bei 76 Prozent. Unter den neuen Auszubildenden des vergangenen Jahres waren 13500 Männer und 38800 Frauen.
Ebenfalls beliebt ist die dreijährige Ausbildung zum Medizinischen Fachangestellten: Hier geht es darum, in einer Arztpraxis zu assistieren, also Patienten auf eine Behandlung vorzubereiten und Instrumente für den Arzt bereitzustellen. Auch die Dokumentation der Unterlagen gehört dazu: Patientenakten anlegen oder den Telefon- und Schriftverkehr erledigen.
Gleiches gilt für Zahnmedizinische Fachangestellte, wobei dies ein eigenständiger Ausbildungsberuf ist.
In der zweijährigen Ausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten hingegen dreht sich alles um die Arbeit in einer Apotheke. Die angehenden PTAs lernen etwa, wie man Arzneimittel herstellt und die Rezepte der Kunden richtig einlöst.
Im Notfall guten Gewissens handeln
Notfallsanitäter lernen in einer dreijährigen Ausbildung, wie man Notfallpatienten versorgt. Übrigens: Im Rettungsdienst können Einsatzorte heute mithilfe einer 3-D-Simulation nachgestellt werden. Notfallsanitäter oder Rettungssanitäter lernen damit bereits in der Ausbildung am PC, Smartphone oder Tablet mit einer VR-Brille unterschiedliche Umgebungen, Einsatzszenarien und -abläufe kennen.
Und dann gibt es noch die Physiotherapeuten: Wer schon mal Rückenprobleme oder eine Sportverletzung hatte, kennt ihre Arbeit sprichwörtlich aus eigener Erfahrung. In dieser dreijährigen Ausbildung dreht sich alles um die Rehabilitation von Patienten mit ganz unterschiedlichen körperlichen Einschränkungen.
Auch Ergotherapeuten durchlaufen eine dreijährige Ausbildung. Hier dreht sich alles um die Rehabilitation von Patienten mit psychischen oder physischen Einschränkungen. Ergotherapeuten beraten und behandeln Personen, die etwa durch einen Schlaganfall oder durch eine Behinderung in ihrer Selbstständigkeit beeinträchtigt sind. Auch Kinder und ältere Menschen, die beispielsweise motorische Schwierigkeiten aufweisen, zählen zu ihren Patienten. Sie trainieren mit ihnen die Grob- und Feinmotorik, die Orientierungs- und Konzentrationsfähigkeit oder den Umgang mit Hilfsmitteln und Prothesen. Die Ausbildung findet an Berufsfachschulen statt.
Diätplan und
mehr erstellen
Wer sich gerne mit dem Thema Ernährung beschäftigt, könnte eine Ausbildung zum Diätassistenten durchlaufen: Dies ist eine dreijährige Ausbildung, die zur Beratung von Patienten in Bezug auf ihre Ernährung und Diät qualifiziert. Diätassistenten sprechen mit Patienten über Ernährungsgewohnheiten, erarbeiten neue Diätrezepte oder beraten in Ernährungsfragen, können auch Vorträge halten oder Kochkurse durchführen.
Filigrane Handwerksarbeiten
Wer zudem gerne filigran handwerklich arbeitet, sollte sich überlegen, ob nicht eine Ausbildung zum Hörgeräteakustiker, Zahntechniker oder Augenoptiker das Richtige ist. Wie in vielen handwerklichen Berufen hält auch hier die Digitalisierung Einzug: Hörakustiker verwenden 3-D-Drucker, um Ohrpassstücke für ein Hörgerät zu erstellen. Zahntechniker drucken dreidimensionale Zahnimplantate oder Gebissmodelle.
Ambitionierte Fachkräfte können ihren Meister absolvieren und ein eigenes Geschäft eröffnen oder übernehmen.
Verwaltung und Co.: Berufe im Büro
Hinter allen Behandlungen stehen Verwaltungsvorgänge: Akten, Abrechnungen, Dokumentationen. Und so gibt es viele Berufe, die sich am Schreibtisch abspielen. Sozialversicherungsfachangestellte der Fachrichtung allgemeine Krankenversicherung etwa informieren und beraten Versicherte rund um die gesetzliche Krankenversicherung.
Kaufleute im Gesundheitswesen können ganz vielfältig eingesetzt werden: Sie arbeiten in Krankenhäusern, Arztpraxen, Altenpflegeheimen, in Rehabilitationseinrichtungen, bei Krankenversicherungen, Rettungsdiensten, in Sanitätshäusern oder in medizinischen Labors. Sie planen und organisieren, kennen sich mit sozial- und gesundheitsrechtlichen Regelungen aus, informieren und betreuen Kunden beziehungsweise Patienten. Je nach Einsatzort erfassen sie Patientendaten und rechnen Leistungen mit Krankenkassen und sonstigen Kostenträgern ab. Zudem kalkulieren sie Preise und beschaffen Materialien, entwickeln Marketingstrategien.
Etwas spezieller sind die Ausbildungen zum Medizinischen Dokumentationsassistenten oder zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste der Fachrichtung Medizinische Dokumentation. Sie sorgen für einen reibungslosen Informationsfluss, indem sie medizinische Daten, wie etwa Operationsberichte oder Röntgenbilder, erfassen, und sichern.
Die hier aufgeführten Berufe sind Ausbildungen, die am häufigsten angeboten werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Ausbildungen. Einen umfassenden Überblick mit vielen Suchfunktionen bietet berufenet.de. vk