Großes Interesse an Bankerl-Gespräch in Aschau

von Redaktion

Trotz Regen stellen viele Besucher Fragen zum Thema „Wald, Berge und Wild“

Aschau – Über „Wald, Berge und Wild“ unterhielten sich Peggy Freifrau von Cramer-Klett und der Jäger Sepp Rinner von der Cramer-Klettschen Forstverwaltung mit den Besuchern aus der Gemeinde am Zamhocka-Bankerl am Bahnhof. Zahlreiche Fragen zeigten auf, dass die Aschauerinnen und Aschauer höchst interessiert am Wald und dem Erhalt der Natur im Oberen Priental sind.

„Wir haben in unserem Revier als große Tierarten Rotwild, Rehe und Gämsen; dabei ist der Bestand an Gämsen rückläufig, zu hoch ist der Druck auf den Lebensraum der Tiere durch den ständig anwachsenden Tourismus im Sommer und im Winter“, so Sepp Rinner im Gespräch auf dem Bankerl. „Die Gämsen kommen nicht mehr zur Ruhe. Rotwild und Rehe werden durch intensive Bejagung auf einem für Bauern und Jäger erträglichen Bestand gehalten,“ so der Jäger weiter. Verbiss erfolge in den Wäldern hauptsächlich dadurch, dass sich das Wild durch den hohen Freizeitdruck nicht mehr auf die freien Flächen herauswage.

Neben den großen Tieren gibt es in der Region zwei Arten von Hasen, Feld- und Schneehasen, dazu Birkhühner und Auerwild, Fuchs und Dachs, die großen Greifvögel und einige Arten an seltenen Fledermäusen. Auch die neu angesiedelten Biber und Fischotter sind bereits wieder heimisch und vermehren sich wegen fehlender natürlicher Feinde und dem absoluten Jagdverbot vollkommen ungezügelt, Bär und Wolf werden in der Region nur sporadisch, aber noch nicht als ständige Bewohner festgestellt.

„Bei aller Liebe zur Tierwelt, wir leben nicht in den weiten Sibiriens oder Kanadas, wo diese Tiere eine weite Heimat hätten. Es wäre gut, für die Wölfe klar begrenzte Rückzugsgebiete zu schaffen, die sie aber nicht in Richtung Kulturlandschaft verlassen dürfen“, meint Sepp Rinner.

„Wir haben unseren Schulen und Kindergärten bereits mehrfach Waldklassenzimmer und Waldkindergärten angeboten, um damit für die Kinder einen Bezug zum Wald und zur Natur zu schaffen, wir nehmen auch alljährlich am Ferienprogramm der Gemeinde teil. Nur wenn wir Kinder schon früh an die Natur heranführen, ihnen das Wissen über Bäume und Tiere, über die Unterscheidung der verschiedenen Blätter und die Bestimmung der Pflanzen auf den Wiesen vermitteln, lernen sie frühzeitig, was die Natur ausmacht und wie man sich im Wald bewegt“, erklärt Jäger Rinner.

„Zamhocka“ noch
bis Oktober

Auf dem Aschauer Zamhocka-Bankerl am Hans-Clarin-Platz finden noch bis Oktober monatlich Gespräche zu verschiedenen Themenbereichen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten statt. An diesen Terminen darf gerne jeder Interessierte teilnehmen und auf dem Bankerl seine Anliegen und Fragen loswerden.reh

Artikel 3 von 5