Bisher hatte der Autohersteller Dacia als vollständig elektrisch funktionierendes Fahrzeug nur das Modell Spring auf dem Markt – mit durchschlagendem Erfolg. 110000 verkaufte Spring in Europa sprechen für den Tochterkonzern von Renault. Der Spring 45 zielt bewusst auf die Käuferschaft ab, die sich preisgünstig in der neuen Materie Strom aufhalten will.
Allerdings hat der Dacia Spring 45 auch so mancher Fahrerin oder manchem Fahrer die Schweißperlen auf die Stirn getrieben, wenn Überholvorgänge zügig beendet werden sollten. Er ist mit 44 Pferdestärken und einer Beschleunigung von 19,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 kein allzu sportlicher Kandidat. Das hat Dacia jetzt mit dem Spring Extreme 65 deutlich zu seinen Gunsten verändert: Das neue Modell ist innerhalb von 13,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h unterwegs.
Der Name des Modells lässt es untrüglich erkennen, hier arbeiten jetzt 65 Pferde an der Bewegung.
Ein deutliches Zeichen zugunsten der Dynamik. Dacia ist aber trotz dieser Kräftigung seiner neuen Spring-Ausgabe preislich bescheiden geblieben. Wer die Fördermöglichkeiten ausschöpft, ist mit 17372,50 Euro Besitzerin oder Besitzer eines Dacia Spring mit den kupferfarbenen Designelementen, die ihn optisch vom Grundmodell abheben. Damit dürfte Dacia einen weiteren Kundenkreis für sich erschlossen haben, der mit bei WLTP gemessener Reichweite bis zu 220 Kilometer elektrisch unterwegs sein will.
An Selbstbewusstsein dürfte es dem Konzern nicht fehlen, denn nach dem Rekordjahr 2022 für Dacia soll und wird sicherlich ein weiteres folgen. Schon im ersten Quartal 2023 beträgt der Marktanteil der in Rumänien gefertigten Fahrzeuge auf deutschen Straßen 2,4 Prozent. Da der preisgünstige Spring besonders für die Menschen interessant ist, die keine weiten Distanzen auf ihren Tagesprogrammen haben und das Auto als praktischen Gegenstand im Alltagsgeschäft sehen, kommt der Spring Extreme Electric 65 als willkommene Programmergänzung für die Händler auf den Hof.
Bei der gegebenen Bewegungsfreude, die sich insbesondere in den Geschwindigkeitsbereichen zeigt, die in Städten und auf Landstraßen möglich sind, erfahren die Insassen des Dacia Spring 65 keine Nachteile gegenüber den oft mehr als doppelt so teuren Mitbewerbern.
Dafür bleibt den bis zu vier Passagieren der hautnahe Kontakt zur Natur. Wenn die Regentropfen auf das Dach klopfen, freuten sich Halterin oder Halter darüber, dass keine Himmelauskleidung mitbezahlt werden musste. Auch ein Scheibenwischer gibt weniger Geräusche von sich als zwei davon. Die Sicht wird trotzdem nicht wesentlich beeinträchtigt.
Wer sich eine Steckdose in der Garage, auf dem Grundstück oder sogar eine Photovoltaikanlage leistet, ist mit dem Dacia Spring 65 dann optimal bedient, wenn er nicht wesentlich über einer durchschnittlichen Tagesration im Auto zubringen muss. Die Strecken zur Arbeitsstelle, die Beförderung des Kindersegens in die Krippen und Schulen oder die Fahrten zu den Stätten, an denen Hobbys ausgeübt werden, funktionieren mit dem Neuling von Dacia hervorragend. Kurt Sohnemann