Exotik pur

von Redaktion

–Fortsetzung–

Dort gibt es einen elfstufigen Brunnen, in dessen Teichen große Koi leben. Im großen Steinbecken mit Quellwasser kann man sogar schwimmen.

Nicht nur Tempel finden sich auf der Insel gefühlt an jeder Ecke – in den Wäldern neben den Anlagen tummeln sich auch sehr viele Affen. „Ich fand es sehr schön, die Tiere mal in freier Wildbahn zu erleben. Andererseits sind sie ganz schön verzogen und frech! Sie klauen einfach alles – vom Schmuck bis zu Sonnenbrillen ist vor ihnen wirklich gar nichts sicher.“

Verspielt und überhaupt nicht aufdringlich sind die Delfine, denen man bei einer geführten Bootstour nachspüren kann. „Das ist allerdings sehr touristisch – teilweise laufen so viele Boote aus, dass das Meer fast überfüllt wirkt. Wegen der Tiere hat mir da das Herz geblutet, aber unser Bootskapitän hat gemeint, dass sie daran gewöhnt seien und sich durchaus manchmal nicht blicken lassen.“ Luisa Simon, die zuvor noch nie eines der eleganten, freundlichen Säugetiere gesehen hat, hatte Glück: „Die Delfine vermitteln einem ein absolutes Freiheitsgefühl.“

Hervorragendes Tauchrevier

Premiere feierte die junge Frau auch beim Schnorcheln: In der faszinierenden Unterwasserwelt von Nusa Penida kann man ihrer Erfahrung nach jedes Zeitgefühl verlieren und stundenlang im Wasser planschen. „Man treibt schwerelos durch das 28 Grad warme Wasser, schaut von einem Fisch zum nächsten – man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll!“

Einst diente die Insel als Verbannungsort für Unerwünschte und Kriminelle – heute gelten ihre Gewässer als Weltklasse-Tauchrevier. Von den Sandstränden aus kann man hier übers Meer bis auf die Vulkane Balis blicken.

Geschockt war die junge Frau allerdings von der Plastikverschmutzung des Meers, vor allem im Norden der Insel: „Bei glatter See sieht man eine große Menge Müll in Schwaden durch das Wasser treiben.“ Da ausländische Touristen auf keinen Fall Leitungswasser trinken sollten, um ihren Durst zu stillen, werden überall Getränkeflaschen aus Plastik verkauft – die letztendlich im Meer landen. „An einer Tempelanlage habe ich eine Mülltrennungsanlage entdeckt – ein Tropfen auf dem heißen Stein. Mancherorts denken die Balinesen in puncto Nachhaltigkeit langsam um, aber sie sind noch lange nicht so weit wie wir in Europa.“

So vorsichtig Touristen mit Wasser aus der Leitung sein müssen, so bedenkenlos können sie alles verzehren, was gebraten, gebacken oder gekocht wird. „Es ist alles einfach mega lecker“, schwärmt Luisa Simon. Fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte, Hühnchen, viel Reis mit Curry- oder Tamarind-Saucen – verzichten sollte nur auf Salat, ungekochte Speisen und Eiswürfel im Getränk. „Sehr viel billiger und mindestens genauso gut wie im hoteleigenen Restaurant ist es übrigens in den einheimischen Straßenlokalen“, so der Tipp der 25-Jährigen.

14 Tage seien definitiv zu kurz, um all die Sehenswürdigkeiten Balis bewundern zu können – im Gedächtnis sind ihr noch die Reisterrassen der Insel, die Elefantenhöhle und einige der vielen Wasserfälle, die für die Landschaft typisch sind. Einen Trip wert ist ihrer Meinung nach in jedem Fall auch Gunung Batur, der Doppel-Krater eines aktiven Vulkans im Osten Balis. Das Gebiet gleicht einer großen Schüssel, deren Boden halb mit Wasser bedeckt ist – an klaren Tagen umspült türkisfarbenes Wasser die jüngeren Vulkane, an deren Flanken alte Lavaströme zu erkennen sind.

Am Nationalfeiertag steht alles still

Ein außergewöhnliches Erlebnis war für sie auch der balinesische Nationalfeiertag: An diesem Tag ruhen auf der Insel sämtliche Tätigkeiten – kein Geschäft, keine Attraktion ist geöffnet, alle bleiben zu Hause. „Jeder hält sich daran. Für mich war das natürlich völlig ungewohnt! Letztendlich merke man aber nach einiger Zeit, wie entspannend das ist. Der Leistungsdruck fällt völlig von einem ab. Man weiß ja: nichts passiert, man versäumt absolut gar nichts.“

Ab 18 Uhr wurden sogar die Lichter im Hotel gedimmt – Gelegenheit für Luisa Simon, einen letzten faszinierenden Eindruck von Bali zu gewinnen: „Ich habe noch nie einen solchen Sternenhimmel gesehen. Man bekam wirklich einen Eindruck von der Weite des Universums.“

Nach Bali will die 25-Jährige in jedem Fall noch mal reisen – auch für sie ist es zu einem Sehnsuchtsort geworden. kmz

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