Atemberaubende Natur, spürbare Spiritualität, köstliches Essen: Bali ist ein Sehnsuchtsort für viele Reisende. „Am meisten beeindruckt haben mich die Menschen“, sagt Luisa Simon, die das exotische Inselparadies zwei Wochen lang erkundete. Obwohl es ein Kastensystem gibt und viele Balinesen bitterarm sind, strahlen sie eine Herzlichkeit und Zufriedenheit aus, die tief berührt. „Sie haben nicht viel, finden ihr Leben aber toll“, erzählt die 25-jährige Rosenheimerin. Materieller Erfolg ist weniger wichtig, als dem Nächsten mit Toleranz, Freundlichkeit und Offenheit zu begegnen. Gerne bleiben die Balinesen stehen, um ein nettes Pläuschchen zu halten: „Sie haben eine andere Art als wir, miteinander umzugehen. Die Menschen auf Bali sind äußerst selbstlos. Jeder ist darauf bedacht, dass es seinem Gegenüber gut geht. „ Die 25-Jährige schreibt diese Lebenseinstellung dem Hinduismus zu – eine Religion, die das Leben auf Bali nachhaltig prägt.
10000 Tempel zeugen von der Bedeutung, die der praktizierte Glaube auf Bali hat. Die steinernen Kultstätten haben die junge Frau schwer beeindruckt: „Sie sind nicht so prunkvoll und mit Goldverzierungen wie thailändische Tempel“, berichtet Luisa Simon. Stattdessen strahlen die mit unfassbarer Steinmetzkunst geschmückten balinesischen Gotteshäuser eine Ruhe aus, von der man schier magnetisch angezogen wird. „Oft stehen sie direkt am Wasser oder oben auf einem Berg. Das schafft eine Verbindung zur Natur.“
Pura Luhur Ulu Watu etwa thront am äußersten Ende der Südwestspitze der Insel. Ein Portal, das von zwei Statuen Ganeshas, des elefantenköpfigen, vierarmigen Gottes der Weisheit bewacht wird, gewährt Zutritt zum Inneren des bedeutenden Tempels. Wände aus Korallengestein sind von kunstfertigen Schnitzereien bedeckt, die die mythologische Tierwelt der Insel zeigen. Hier opfern die Einheimischen Blüten, Räucherstäbchen, kleine Kekse oder Reis, um sich die Gunst der Götter zu sichern.
Auf mehreren Inseln ist Pura Ulun Danu Bratan errichtet. Die Anlage wurde im 17. Jahrhundert errichtet und ist der Göttin des Wassers, Dewi Danu, geweiht. Der Tempel ist auf Bali sehr beliebt und wurde sogar auf dem 50000-Rupien-Schein verewigt. Die Balinesen fordern Respekt ihren Göttern gegenüber: Jeder, der einen Tempel betreten möchte, bekommt ein Tuch ausgehändigt, mit dem Schultern und Knie bedeckt werden müssen. „Zwar sagen die toleranten Balinesen meistens nichts, wenn jemand ein schulterfreies Shirt trägt. Ich habe aber auch nicht erlebt, dass sich ein Ausländer an den heiligen Orten total daneben benommen hätte“, berichtet Simon.
Sehenswert ist auch Taman Tirta Gangga: Der 1,2 Hektar große Wasserpalast erinnert an das alte Bali.
Fortsetzung nächste Seite