Der Abarth 500e

von Redaktion

Ein Kind der Kurven im Sportdress

Ein gut sortierter Sechzylinder hätte keinen besseren Sound entwickeln können. Der Abarth 500e, der eigentlich keinen Ton von sich geben dürfte, verfügt über zwei Lautsprecher, die auf Wunsch vom Fahrer mit sattem Geräusch gefüttert werden können. So haben Außenstehende ein Warngeräusch eines herannahenden Autos in den Ohren.

Soll das Elektroauto weniger auffällig, als es die dynamisch anmutende Karosserie vermuten lässt, in Erscheinung treten, kann der Ton im Stand wieder ausgestellt werden. Ein Tastendruck über die Cockpitanzeige reicht. Dort sind überdies noch viele weitere Funktionen und Hilfsprogramme gespeichert, die vornehmlich der Sicherheit dienlich sind.

Klein, aber kraftvoll

So ganz viel Platz ist im Innenraum natürlich nicht, denn es handelt sich um einen etwas vergrößerten Cinquecento. Die Leistung indes beeindruckt, weil einem Elektromotor die volle Kraft bereits vom ersten Zentimeter der Bewegung zur Verfügung steht. „Wir wollen unserer Abarth-DNA treu bleiben, gerade auch beim puren Elektroantrieb“, verkünden die Manager des Stellantis-Konzerns. Das hat vorbildlich geklappt. Innerhalb von sieben Sekunden beschleunigt der Abarth 500e aus dem Stand auf hundert Stundenkilometer.

Vom Gewicht des Fahrzeugs ruhen 43 Prozent auf der Hinterachse, sodass es zu der sportlichen Rasanz kommt, die der Abarth 500e gern in Kurven zeigt. Das dynamische Fahrverhalten macht Spaß.

Beim Thema Platz stößt der knuffige Sportler aber schnell an seine Grenzen. Auf großgewachsene Mitteleuropäer sind die beiden Fondsitze nicht unbedingt zugeschnitten. Auch die Gepäckzuladung ist mit höchstens 185 Litern bei voller Besetzung ausgeschöpft. Bestens geeignet ist das Automobil sicher für Singles oder junge Familien mit einem Kleinkind.

Die Wendigkeit in der Stadt ist beim Abarath 500e vortrefflich, und eine nicht unwesentliche Portion Sparsamkeit kann er auch vorweisen.

Die Endgeschwindigkeit von 155 Stundenkilometer angesichts des vornehmlichen urbanen Lebensraums ist ausreichend bemessen. Der tiefe Schwerpunkt von Karosserie und Antriebspaket bedient den Spaß an den schnellen Manövern zwischen Pylonen oder den Straßenbegrenzungen. Aus dem Sportsitz mit seiner gut ausgearbeiteten Schale möchte man gar nicht wieder aussteigen. Nach maximal 265 Kilometern ist das allerdings unerlässlich. Dann muss der Kraftzwerg an das elektrische Netz.

An Schnellladesäule in 35 Minuten fertig

Wer eine Schnellladesäule mit mindestens 85 Kilowattstunden Abgabeleistung und AC-Stecker in der Nähe hat, ist mit dem Ladevorgang innerhalb von 35 Minuten fertig. Bei anderen Anschlüssen ist mindestens ein weiterer Pausenkaffee einzuplanen.

Vornehmlich bietet sich an, den Abarth 500e in der heimischen Garage an der Wallbox zu speisen. Auch ein normaler Schuko-Stecker reicht für die Ladung aus, die dann maximal knapp über 15 Stunden dauern kann.

Kurt Sohnemann

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