Sommerstürme nehmen immer mehr an Stärke zu und führen zu immer schwereren Verwüstungen. Das zeigen auch die Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Nach den beiden Sommerstürmen „Lambert“ und „Kay“ im Juni dieses Jahres liegt den Versicherern eine erste Schadensbilanz vor – und die hat es tatsächlich in sich: „Die beiden Unwetter haben versicherte Schäden von rund 740 Millionen Euro an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie an Kraftfahrzeugen verursacht“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Davon zahlen die Sachversicherer rund 250 Millionen Euro für Sturm- und Hagelschäden und etwa 140 Millionen Euro für weitere Naturgefahren wie Starkregen und Überschwemmung.
Klimaangepasstes
Planen und Bauen
Da diese heftigen Sturmwetterereignisse immer häufiger werden, rückt die Forderung nach präventiven Maßnahmen vonseiten der Politik immer mehr in den Fokus. Um etwa Häuser vor Überschwemmungen zu schützen – wohl im Wohnbereich der häufigste und gravierendste Schaden bei Unwettern – gibt es in Berlin und den Länderverwaltungen verschiedene Überlegungen, allerdings noch nichts wirklich Konkretes. „Von Bund und Ländern erwarten wir verbindliche Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung“, kritisiert Asmussen. Dazu gehörten etwa klimaangepasstes Planen, Bauen und Sanieren, ein Baustopp in Überschwemmungsgebieten und eine Verringerung der Flächenversiegelung, um bei Starkregenereignissen ein besseres Abfließen der Wassermassen zu ermöglichen.
Wie Asmussen betont, sei eine umfassende Police – etwa mit der Ergänzung um eine Elementarschadenversicherung – nur die eine Seite der Vorsorge. Auch die Ampelkoalition sei gefragt, um den Menschen in ihren Häusern mehr Schutz zu garantieren: „Gesetzesvorhaben des Bundes können hier wichtige Weichen stellen, etwa die laufende Baurechtsreform und die diskutierten Änderungen der Musterbauordnung.“ Ck