Die Krise im Wohnungsbaubereich macht auch vor den Landesbausparkassen nicht halt. Ein Anhaltspunkt dafür, dass auch die LBS-Standorte von den erschwerten Marktbedingungen betroffen sind, ist die aktuelle Welle an Fusionen innerhalb der Unternehmensstruktur. So wurden bereits die Landesbausparkassen Südwest und Bayern zur LBS Süd zusammengelegt. Auch die LBS West und LBS Nord zogen nach: Deren Fusion zur LBS NordWest erfolgte Anfang September.
Deren Einzugsgebiet umfasst nun mehr als ein Drittel der Bundesbürger in den vier Ländern Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Berlin und Bremen. „Wir wollen Innovationstreiber in der LBS-Gruppe und Impulsgeber in der Sparkassen-Finanzgruppe im Kompetenzfeld ‚Wohnen und Immobilie‘ sein“, formulierte Vorstandschef Jörg Münning den Anspruch des neuen Instituts mit einer Bilanzsumme von über 22 Milliarden Euro.
Wichtige strategische Vorteile der Fusion lägen laut Münning in der Hebung zusätzlicher betriebswirtschaftlicher und vertrieblicher Kraft, der Stärkung des Kreditgeschäfts sowie im weiteren Ausbau von Prozesseffizienz und Digitalisierung.
Die schönen Worte des Vorstandschef können nicht verschleiern, dass die Zusammenschlüsse auch eine Reaktion auf die veränderten, negativen Marktbedingungen – wie steigende Energiepreise, Rezession und Nachfrageeinbruch im privaten Wohnungssektor – sein dürften. Diese Herausforderungen gelten für die gesamte Branche, führen aber wohl auch die bisher auf Bundesländerebene agierenden Bausparkassen an ihre Belastungsgrenzen. ck