Tipps gegen Schlafstörungen

von Redaktion

Abends im Bett lange wach liegen oder sich morgens müde und kaum erholt fühlen – viele Menschen sind im Laufe ihres Lebens von derartigen Problemen betroffen. „Insbesondere in stressigen Lebensphasen stellen Schlafbeschwerden keine Seltenheit dar, oftmals sorgen dann schon einige kleine Tipps für Abhilfe.

Halten die Probleme allerdings für mindestens drei bis vier Wochen an, sprechen Mediziner von Schlafstörungen. Betroffene sollten in diesen Fällen einen Arzt aufsuchen, da sich hinter diesen Beschwerden auch ernsthafte Erkrankungen wie die obstruktive Schlafapnoe verbergen können“, erklärt Prof. Dr. med Joachim T. Maurer, Schlafmediziner und Hals-Nasen-Ohren-Arzt an der Universitätsmedizin Mannheim.

Einschlafen leicht
gemacht

Ernährung spielt eine wichtige Rolle für einen erholsamen Schlaf. Wer vor dem Zubettgehen schwere Mahlzeiten zu sich nimmt, schläft aufgrund der gesteigerten Verdauungsaktivität unruhiger. „Deshalb besser etwa vier Stunden vor dem Schlafengehen essen, damit der Körper die Mahlzeit noch im wachen Zustand verdaut, und am Abend auf kohlenhydratreiche Kost verzichten“, rät Prof. Maurer. Auch aufputschende Stoffe wie Koffein gilt es zu meiden. Darüber hinaus wirkt sich Alkohol negativ auf die Schlafqualität aus. Im ersten Moment fördert er zwar die Müdigkeit, wird er allerdings während des Schlafs im Körper abgebaut, sorgt er für eine unruhige Nacht und häufigeres Aufwachen.

Auf die richtige Umgebung kommt es ebenfalls an. „Deshalb vor dem Schlafengehen lüften. Die optimale Temperatur im Schlafzimmer beträgt zwischen 15 und 18 Grad. Wer häufig unter kalten Füßen leidet, sollte sich zum Schlafen Socken anziehen, da kalte Füße das Einschlafen oftmals beeinträchtigen“, weiß der Experte. Handys und ähnliche elektronische Geräte gehören außerdem nicht ins Schlafzimmer, denn sie stören die Entspannung und das Licht der Displays sorgt dafür, dass das Schlafhormon Melatonin verringert ausgeschüttet wird.

Wer tagsüber dauerhafte Erschöpfung und erhöhte Reizbarkeit wahrnimmt, sich schlecht konzentrieren kann und wenig Energie aufbringt oder eine Gewichtszunahme oder Depressivität an sich beobachtet, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Diese Symptome können auf eine obstruktive Schlafapnoe hindeuten. Sie betrifft weltweit etwa 936 Millionen Menschen und ist damit die häufigste schlafbezogene Atmungsstörung. Während des Schlafs blockiert die Zunge die Luftwege der Patienten und sorgt so für Atemaussetzer, an die sich die Betroffenen allerdings am nächsten Morgen in der Regel nicht erinnern können. „Unbehandelt haben Erkrankte ein zweifach erhöhtes Schlaganfallrisiko sowie ein fünfmal höheres Risiko, aufgrund eines Herz-Kreislauf-Ereignisses zu versterben – eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung ist deshalb zwingend notwendig“, warnt Prof. Maurer.

Oftmals kommt bei obstruktiver Schlafapnoe nachts eine Atemmaske zum Einsatz, die die Luftwege durch Überdruck freihält und auf diese Weise die Atemaussetzer verhindert.

Eine weitere Möglichkeit ist das Genio-System von Nyxoah. „Dabei handelt es sich um einen sogenannten Neurostimulator, der in einem minimalinvasiven Eingriff mit einem kleinen Schnitt unter dem Kinn implantiert wird und nicht sichtbar ist. Das Implantat stimuliert den Unterzungennerv und sorgt dafür, dass die Zunge die Atemwege nachts nicht blockiert“, erklärt Prof. Maurer. Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Artikel 3 von 3