Wandern macht glücklich. Was inzwischen wissenschaftlich belegt ist, wusste Pfarrer Sebastian Kneipp schon im 19. Jahrhundert. Die Bewegung in der Natur gehört neben Wasser, Kräutern, Ernährung und Balance zu den fünf Säulen seines Gesundheitskonzepts.
Auf den 13 „Glückswegen“ im Unterallgäu können sich Wanderer und Radfahrer einem Selbsttest unterziehen. Besonders nah kommen aktive Glückssucher dem berühmten Pfarrer und seiner Gesundheitslehre auf der rund 13 Kilometer langen Glücksheimat-Runde. Sie führt von Ottobeuren nach Stephansried, wo er 1821 geboren wurde und heute noch die von Kneipp gestifteten Fenster in der Barockkirche sowie ein Denkmal plus Kneippanlage an den berühmten Sohn des Ortes erinnern.
In der Heimat
Sebastian Kneipps
Erste Station auf dem Weg durchs Günztal ist die
Erich-Schickling-Stiftung in Eggisried, ein Begegnungs- und Veranstaltungsort. In der Hauskapelle mit frei stehendem Glockenturm können Gemälde und Glasfenster des Künstlers Erich Schickling besichtigt werden. Von der ehemaligen Abtei Klosterwald aus bietet sich ein guter Blick über die Voralpenhügel des Unterallgäus. Ein neuer Audioguide hilft beim Orientieren auf den elf Wander- und drei Radwegen und bietet viele Zusatzinformationen zu den Natur- und Kulturdenkmälern und den Erinnerungsorten im „Kneippland“. Ansteuern lassen sich die Hörführungen über die kostenlose App Hearonymus oder über die an verschiedenen Stationen angebrachten QR-Codes. Unter www.glueckswege-allgaeu.de gibt es mehr Informationen.
Kultur und
Wissenschaft erleben
Umgerechnet mit ungefähr dreifacher Lichtgeschwindigkeit sind Wanderer auf der Glücksplaneten-Tour unterwegs. Auf der rund 6,5 Kilometer langen Runde stehen elf Stelen im Abstandsverhältnis der Himmelskörper, die sie symbolisieren. Los geht die kosmische Glückstour in Ottobeuren. Scheinbar endlose Weiten tun sich in der imposanten Basilika mit ihrem reichen Fresken- und Stuckdekor auf, die innerhalb einer der größten barocken Klosteranlagen Europas liegt. Dort finden jeden Sommer die überregional beachteten Ottobeurer Basilikakonzerte statt. Im Kneipp-Aktiv-Park finden sich die Lehren des Wasserdoktors auch in der Landschaftsgestaltung wieder. Auch an der Allgäuer Volkssternwarte führt kein Weg vorbei. Nach Voranmeldung können sich kleine und große Sterngucker dort Freitagabend ab 19.30 Uhr zu astronomischen Themen informieren. djd