Ob für eine Spritztour, als Fluchtfahrzeug oder um es zu Geld zu machen: Autos sind ein äußerst beliebtes Diebesgut. Die Wege zum fremden Eigentum sind vielfältig. Es werden Türschlösser ausgestochen, Scheiben eingeschlagen oder Heckklappen aufgehebelt. Experten von ARAG geben Tipps, wie man sein Fahrzeug vor Diebstahl schützt.
Die Zahl der Diebstähle von Kraftfahrzeugen ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf rund 25500 Fahrzeuge leicht angestiegen. Dabei bleiben laut Statista knapp 15000 Autos trotz polizeilicher Ermittlungen verschwunden.
Wie schützt man sich
vor Autodiebstahl?
Der beste Schutz ist kinderleicht umzusetzen: Den Zündschlüssel auch beim kurzen Verlassen des Fahrzeugs mitnehmen und Türen, Fenster, Kofferraum, Schiebe- und Cabriodächer sowie den Tankdeckel abschließen. Das Lenkradschloss sollte immer eingerastet werden. Die Experten raten, vor allem hochwertige Pkw nicht an dunklen und unbelebten Straßen oder in ungesicherten Carports abzustellen.
Zudem gibt es einige mechanische Sicherungsmöglichkeiten, wie beispielsweise eine Gangschaltungssperre, die den Schalthebel blockiert und fest im Auto montiert werden kann. Auch Felgenschlösser, Bolzenriegelschlösser für Türen und Kofferraum, zusätzliche Lenkradsperren oder Parkkrallen erschweren den Autodiebstahl erheblich. Ebenso können elektronische Sicherungssysteme hilfreich sein.
ARAG Experten weisen darauf hin, dass es grob fahrlässig ist, Ersatzschlüssel am oder im Fahrzeug zu verstecken. Diese Unbedachtheit kann den Versicherungsschutz kosten. Auch das kurzfristige Deponieren des Zündschlüssels auf dem Autoreifen ist keine gute Idee, denn diese Praxis ist Dieben hinlänglich bekannt.
Heutzutage können die meisten Autos mit der sogenannten „Keyless-Go“-Funktion auch ohne Schlüssel geöffnet und gestartet werden. Das Funksignal des Schlüssels genügt. Entfernt sich der Fahrer vom Wagen, bricht das Signal ab. An dieser Stelle kommen technikaffine Diebe mit Geräten zum Einsatz, die diese Funkwellen verlängern. Diese Art des Diebstahls – eine sogenannte „Relay-Attack“ – hinterlässt keine Aufbruchspuren. Auch das kann Folgen für den Versicherungsschutz haben. Unter Umständen muss der Halter beweisen, dass das Auto tatsächlich verschlossen war und durch eine Relay Attack geöffnet wurde. Anders verhält es sich laut ARAG Experten beim sogenannten „Jamming“: Dabei blockiert ein Sender das Funksignal des Schlüssels, sodass das Fahrzeug gar nicht erst abgeschlossen wird. Damit fehlt hier von vornherein die Voraussetzung für den Versicherungsschutz und die Versicherung muss grundsätzlich nicht zahlen.
Auto weg, was nun?
Ist das Auto geklaut, muss als erstes die Polizei benachrichtigt werden. Sie kann Betroffenen auch Auskunft geben, ob das Fahrzeug unter Umständen doch nur abgeschleppt wurde. Anschließend raten die ARAG Experten, zeitnah Strafanzeige zu erstatten. Dazu benötigen Betroffene den Fahrzeugschein und unter Umständen auch den Fahrzeugbrief. Bei der Kfz-Zulassungsstelle muss danach der Fahrzeugschein abgegeben und entwertet werden. Das Fahrzeug ist damit offiziell stillgelegt und man erhält eine Abmeldebestätigung. Ist das Fahrzeug geleast oder finanziert, müssen Leasinggeber oder Kreditinstitute benachrichtigt werden.ARAG