Er ist zwar der beliebteste Elektro-Dienstwagen der Bundesrepublik, das hindert den Hersteller aber nicht daran, ihn noch besser zu machen. Der Polestar 2 ist von den Schweden noch einmal in der Entwicklungsabteilung aufgewertet worden. Das Ergebnis: Der Polestar 2, der sich bereits seit vier Jahren in Deutschland auf den Straßen etabliert hat, hat 22 Prozent mehr Reichweite erlangt. Bei 34 Prozent schnellerer Ladezeit verbraucht er zudem neun Prozent weniger Energie.
Die Eingriffe von Polestar waren relativ aufwendig, denn nachdem die Kraft bisher auf die Vorderräder geleitet wurde, zielt der Antriebsstrang jetzt auf die Hinterräder. Ein Allradmodell ist trotzdem im Angebot geblieben. Thomas Ingenlath von der Edelmarke der Schweden ist zudem stolz darauf, den CO2-Fußabdruck der Modelle trotz der gestiegenen Fähigkeiten noch einmal reduziert zu haben. „Wir konnten den Ausstoß um zwölf Prozent verringern“, so der Polestar-Verantwortliche.
Neben dem kräftigen Allrad-Modell mit 350 kW oder 476 Pferdestärken sind auch die beiden Single-Motor-Modelle gründlich überarbeitet worden. Durch den Heckantrieb konnte naturgemäß der sportliche Aspekt der Polestar-2-Varianten noch einmal gesteigert werden. Mit 200 kW und 220 kW (272 und 299 PS) auf den Pneus lässt sich bei einem ausgewogenen Gewichtsverhältnis zusätzlicher Fahrspaß generieren.
Im Testbetrieb hinterließ der Polestar 2 mit dem Single-Motor, der durch seine 82 kW/h-Batterie als Long Range bezeichnet wird, einen ausgesprochen agilen Eindruck. Im WLTP-Zyklus wurde ihm eine Reichweite von 655 Kilometern bescheinigt. Damit erzielt er fast Ergebnisse, die auch von fossil betriebenen Fahrzeugen dokumentiert werden.
Die 490 Newtonmeter Drehmoment werden in aller Regel durch das Anti-Schlupf-System gut dosiert auf den Untergrund gebracht, worauf der Polestar innerhalb von 6,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h vorschnellt. Dieser sportliche Wert ist noch einmal durch die angehobene Spitzengeschwindigkeit von 205 Stundenkilometer bekräftigt.
Auf der Autobahn besticht der Polestar 2 in seiner Long Range Ausgabe durch eine ausgesprochen leise Fahrweise.
In allen Varianten darf der Polestar 2 bis zu 1500 gebremste Kilogramm an die Anhängekupplung nehmen. Das dürfte den Menschen gefallen, denen die 405 Liter Fassungsvermögen des Gepäckraums nicht reichen. Mit einem marginalen Facelift wurden die neuen Varianten des Polestar 2 etwas bulliger.
Das nächste Modell hat Polestar bereits für den Markt vorbereitet. Es wird der Polestar 3 sein, ein SUV mit einer innovativen Sicherheitstechnik und einer Leistung von 380 kW (516 PS) und 910 Newtonmetern Kraftschluss. Kurt Sohnemann