Wer einen Wechsel seiner Kfz-Versicherung anstrebt, muss in der Regel bis Ende November handeln. Da die Versicherungswirtschaft mit deutlich höheren Versicherungsbeiträgen rechnet, steht betroffenen Kunden ein Sonderkündigungsrecht zu. ARAG-Experten geben Tipps, worauf bei der Kfz-Versicherung zu achten ist.
Was ist der Grund für die erwarteten Beitragserhöhungen?
Nach den Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) lagen die Ausgaben für Haftpflichtschäden – hier gab es in den letzten zehn Jahren einen Anstieg um 54 Prozent – und Verwaltung bei knapp 33 Millionen Euro, die Beitragseinnahmen betrugen rund 30 Millionen Euro. Grund für diese Diskrepanz sind die hohe Inflation und vor allem stark gestiegene Reparaturkosten und immer teurere Ersatzteile. Zudem verzeichnet die Branche eine Zunahme von 15 Prozent an Autodiebstählen.
Wie kann man durch die Fahrleistung sparen?
Wichtig für die Höhe der Prämie ist unter anderem die Jahresfahrleistung. Beitragserstattungen bei weniger gefahrenen Kilometern oder Zusatzkosten durch mehr gefahrene Kilometer werden in der Regel rückwirkend für das laufende Versicherungsjahr berechnet. Wer weniger gefahren ist, kann nicht nur mit einer Rückzahlung rechnen, sondern bei vielen Versicherungen den Beitrag nach unten anpassen lassen.
Welche weiteren Einsparpotenziale gibt es für bestehende Tarife?
Wer die Prämie in einem Rutsch als Jahresbeitrag zahlt, kommt oft günstiger davon, als wenn monatlich, viertel- oder halbjährlich überwiesen wird, denn dann können Ratenzuschläge hinzukommen. Je höher die Anzahl der Fahrer, die einen Wagen fahren dürfen, desto höher ist der Beitrag. Wird der Wagen nur ab und zu von einer weiteren Person genutzt, könnte sich eine spezielle Versicherung für Zusatzfahrer lohnen, die tageweise abgeschlossen werden kann. Der Beitrag wird in der Regel auch günstiger, wenn eine Selbstbeteiligung gewählt wird.
Können sich Rabatte auf den Beitrag auswirken?
Versicherungsgesellschaften gewähren manchmal Rabatte. So kann es sich beispielsweise günstig auf den Beitrag auswirken, wenn das Auto in der Garage steht oder nur privat und nicht beruflich genutzt wird.
Welche Fristen müssen beim Wechsel beachtet werden?
Kfz-Policen, die ab 1. Januar gelten, müssen bis zum 30. November schriftlich und möglichst per Einschreiben mit Rückschein gekündigt werden. Ansonsten verlängert sich der Vertrag um ein weiteres Jahr. Immer mehr Kfz-Versicherer bieten auch Verträge mit unterjähriger Laufzeit an.
Tarifanpassungen müssen mindestens vier Wochen vorher schriftlich beantragt werden. Diese Frist entfällt bei Beitragserhöhungen. Dann dürfen Versicherungsnehmer ihren Vertrag ab dem Zeitpunkt der Erhöhung mit sofortiger Wirkung kündigen.
Welchen Einfluss haben Typklassen?
Während es in der Haftpflichtversicherung vor allem um den Wert des geschädigten Fahrzeugs geht, ist in der Kaskoversicherung insbesondere der Wert des versicherten Autos wichtig. Daher wird jedes Jahr von Gutachtern überprüft, welche Automodelle besonders häufig in Unfälle oder Schäden verwickelt waren, wie etwa durch Diebstahl. Je höher dieses Ergebnis, desto höher die Typklasse. Und das wirkt sich auf die Versicherungsbeiträge aus. ARAG