Es kommt viel zusammen. Die Krise der Ampelregierung rund um einkassierte Fördertöpfe trifft auf die miese Stimmung im Gebäudesektor und zugleich auf einen Trend, der wohl kaum mehr aufzuhalten ist. Laut einer aktuellen Umfrage des Immobilienmaklernetzwerks Remax Germany unter rund 100 Maklern in elf Bundesländern bleiben energieeffiziente Immobilien stark auf dem Vormarsch: Fast zwei Drittel (61,4 Prozent) der befragten Experten erwarten in den nächsten fünf Jahren ein „starkes Wachstum“. Für die CEO des Maklernetzwerks, Samina Julevic, ist das Ergebnis nicht verwunderlich: „Energieeffizienz ist die neue Lage.“
Soweit, so gut, müsste man meinen. Doch das neue und immer wichtiger werdende Qualitätsmerkmal der Energieeffizienz stellt den Markt vor wachsende Herausforderungen. 71,4 Prozent der Makler sehen etwa die hohen Kosten als Problem. Bedeutet: Ein energieeffizientes Haus hat seinen Preis, allerdings ist es in den heutigen Krisenzeiten längst nicht sicher, ob sich zu diesem Preis auch ein Käufer findet. Dagegen sind günstigere Objekte für viele Käufer häufig genauso wenig attraktiv, da diese dann eben häufig eine schlechte Energiebilanz aufweisen. „Energie-ineffiziente oder schlecht sanierte Gebäude werden langfristig zum Ladenhüter, wenn sie nicht anderweitig durch Architektur, Premiumlage oder Ausbaupotenzial überzeugen. Objekte mit schlechten Energieeffizienzklassen finden in gewissen Regionen derzeit praktisch keinen Käufer“, meint Julevic.
Schwierige Voraussetzungen für Verkäufer und deren Makler also. Als weitere Erschwernis kommt die aktuelle Krise der Ampelregierung hinzu. „Das Bundesverfassungsgerichtsurteil macht möglicherweise deren ohnehin viel zu zaghafte Bemühungen bei der energetischen Sanierungsförderung wieder zunichte“, erklärte die CEO. Förderung, die beim aktuellen Trend zu energieeffizienten Immobilien allerdings unbedingt notwendig sind, um die damit einhergehenden hohen Kosten zu schultern. Laut Umfrage glauben 88,6 Prozent der Makler an die Wichtigkeit attraktiver staatlicher Förderprogramme, beispielsweise Zuschüsse und zinsgünstige Kredite. Wie verlässlich diese Förderprogramme noch sind, weiß aktuell niemand. Die großen Verlierer seien laut Julevic „der Immobilieneigentümer und der potenzielle Immobilienkäufer“. Ck