Finanzierung von günstigem Wohnraum stark gefährdet

von Redaktion

Haushaltssperre trifft Münchner Wohngenossenschaften hart

Ausreichend Wohnraum ist für eine Gesellschaft ein existenzielles Grundbedürfnis – und gerade in München ist dieses Grundbedürfnis extrem gefährdet. Beinahe fatal scheint es da, dass nun die hauswirtschaftliche Sperre des Bundes ihre ersten unmittelbaren Auswirkungen gerade auf Neubauprojekte von Wohngenossenschaften hat – eben der Wohnraum, der in den meisten Fällen noch relativ günstig zu haben ist. Am 23. November verkündete die KfW einen sofortigen Antrags- und Zusagestopp für das Programm 134 zur „Förderung des genossenschaftlichen Wohnens“. Eine Maßnahme mit gravierenden Folgen: Nach Berechnungen der Genossenschaftlichen Immobilienagentur München sind durch den Stopp Neubauprojekte junger Genossenschaften mit 361 Wohneinheiten gefährdet.

KfW-Darlehen fehlen
bei Finanzierungen

Auch aus dem Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) regt sich starke Kritik. „Der Förderstopp trifft die jungen Genossenschaften direkt, da die Darlehen aus dem KfW-Programm bereits fest für die Neubauprojekte eingeplant sind“, erklärt VdW Bayern-Verbandsdirektor Hans Maier. Und gerade im Angesicht hoher Baukosten und deutlich gestiegener Bauzinsen benötigen die verschieden Genossenschaftsparteien die staatlichen Förderungen umso mehr. Betroffen sind Neubauprojekte in Neufreimann und im Kreativquartier. Diese Projekte sind in der Planung, hier laufen Kosten auf, die aus dem Eigenkapital der späteren Bewohner bestritten werden müssen. Laut VdW sind dabei die Darlehen des KfW-Programms 134 fest in diese Baufinanzierungen eingeplant. Doch nicht nur bei aktuellen Projekten drohen entscheidende Finanzierungslücken – auch für die Zukunft des genossenschaftlichen Wohnungsbaus in München sieht es nicht besonders rosig aus. So stehen in München-Freiham gerade Grundstücke für 525 Genossenschaftswohnungen unmittelbar vor der Ausschreibung. „Wie es damit angesichts des KfW-Programmstopps weitergeht, steht in den Sternen“, so Maier. Angesichts der Lage appelliert Maier an das Bundesbauministerium und die KfW, den Programmstopp aufzuheben. Gerade vor dem Hintergrund der angespannten Wohnungsmärkte dürften die genossenschaftlichen Projekte für bezahlbare Mietwohnungen „nicht so lapidar in Gefahr gebracht werden“.Ck

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