Mit dem neuen Jahr ist nun auch das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG), das sogenannte Heizungsgesetz, in Kraft getreten. Bei vielen Eigentümern hält sich allerdings die Begeisterung für dieses Gesetz in Grenzen – sie bauten 2023 noch schnell eine neue Gasheizung ein.
„Vorwiegend haben die Menschen in eine Gasheizung investiert, um sich den Vorgaben des GEG zu entziehen“, so Ralf Kiryk, Abteilungsleiter beim Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie. Die Pflicht, dass von 2024 an jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss, gilt ab sofort zunächst für Neubaugebiete. Für bestehende Gebäude gibt es längere Übergangsfristen.
Durch die Strategie vieler Hauseigentümer profitiert zwar nicht unbedingt das Klima, dafür aber der entsprechende Wirtschaftssektor: Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie mitteilte, steuert die Heizungsindustrie im Jahr 2023 auf ein Rekordjahr zu.
Der Verband gehe in seiner Prognose für das Gesamtjahr 2023 in Deutschland von rund 1,3 Millionen verkauften Heizungen aus. Bis Ende Oktober 2023 seien mehr als 1,16 Millionen Geräte verkauft worden – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Plus von 43 Prozent. Einen ähnlichen Marktverlauf habe die Heizungsindustrie zuletzt in den 1990er-Jahren gehabt, als die neuen Bundesländer durchmodernisiert worden seien.
38 Prozent mehr
Gasheizungen
Bei Gasheizungen gab es demnach bis Ende Oktober ein Absatzplus von 38 Prozent auf rund 694500 Stück, bei Ölheizungen ein Plus von 107 Prozent auf 94500 Exemplare. Der Absatz von Heizungs-Wärmepumpen stieg um 75 Prozent auf 320500.
Das Interesse an der Wärmepumpe habe aber als Effekt der GEG-Debatte nachgelassen, so der Verband. Das hänge unter anderem mit der lange unklaren Fördersituation über die Bundesförderung für effiziente Gebäude zusammen. Die Förderanträge für Wärmepumpen beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle seien 2023 stark zurückgegangen. Die Mitgliedsunternehmen gingen davon aus, dass der Markt im ersten Quartal 2024 stark rückläufig sein werde, so der Bundesverband. „Eine Marktbelebung durch das Gebäudeenergiegesetz erwarten unsere Unternehmen nicht“, so Kiryk. ck/Dpa