Unterwegs auf „La Voie Bleue“

von Redaktion

Vom Dreiländereck nach Lyon radeln – Entlang von Mosel und Saône vorbei an UNESCO-Highlights

Der 700 Kilometer lange Flussradweg durch die französischen Regionen Grand-Est, Burgund-Franche-Comté und Auvergne-Rhône-Alpes entlang der Mosel, des Vogesen-Kanals und der Saône kombiniert drei UNESCO-Highlights, vier Weinanbaugebiete sowie charmante Städtchen und typisch französische Dörfer. Zudem lädt er mit Geheimtipps links und rechts der Strecke zum Verweilen und Entschleunigen ein. Die folgenden Sehenswürdigkeiten sind eine gelungene Ergänzung zur Hauptroute und liegen entweder direkt an der Strecke oder sind über eine Alternativroute in kurzer Zeit zu erreichen.

Blütenmeer in der
Region Grand-Est

Zwischen Thionville und Metz, einem der ersten Streckenabschnitte des Fernradwegs, liegt das Hüttenwerk Uckange, die 1991 geschlossene Hochburg der Eisen- und Stahlproduktion in Lothringen. Auf dem ehemaligen Werksgelände bilden ein Garten der Elemente, ein Skulpturengarten und ein Energie-Garten den vier Hektar großen Landschaftspark „Jardin des Traces“. Besucherinnen und Besucher erwartet eine artenreiche Kulisse aus Blumen und Gräsern, die im Kontrast zum Hochofen U4 steht, dem ältesten erhaltenen Hochofen Frankreichs. Von hier aus, in 82 Metern Höhe, haben Schwindelfreie von zwei Aussichtsplattformen einen wunderschönen Panoramablick auf die blühende Industriebrache.

Zwischen Port-sur-Saône und Ray-sur-Saône liegt etwas abseits der Strecke der See von Vesoul-Vaivre mit angeschlossenem Campingplatz – ein ideales Ziel für eine Pause. Der 90 Hektar große Badesee bietet ein vielseitiges Wassersportangebot aus Windsurfen, Jollen- und Katamaran-Segeln, Paddeln im Kanu oder Kajak, Tretbootfahren und den Wasserpark Ludolac. Auf dem fünf Kilometer langen Rundwanderweg um den See begegnet man seltenen Zugvogelarten und Highland-Rindern. Eine neun Kilometer lange Draisinen-Tour, die auch für Menschen zugänglich ist, die mit einer Behinderung leben, rundet das Naturerlebnis ab.

Weiter südlich, zwischen Chalons-sur-Saône und Mâcon, rund sechs Kilometer vom Radweg La Voie Bleue entfernt, liegt Pont de Vaux mit seinem Naturerlebniszentrum. Im multimedialen Museum ist Wissenswertes über die Reiher-Kolonien der Saône-Insel Île de la Motte, der Binnendüne bei La Truchère oder der Moorlandschaft von Boz zu erfahren. Wer Proviant für die Weiterreise sucht, der findet im Hofladen Ferm’Emplettes eine Fülle an lokalen Produkten von 30 Landwirten aus der Region.

Halt in der Hauptstadt
des Beaujolais

Wer entlang des Streckenabschnitts zwischen Thoissey und Trévoux durch die Region Auvergne-Rhône-Alpes radelt, der sollte Halt machen in Belleville-en-Beaujolais. Nicht nur wegen des Weinkellers und Restaurants „La Maison du Beaujolais“ mit einer Weinkarte, die beinahe 500 Beaujolais-Empfehlungen bereithält. Sondern auch, weil von hier aus ein 15 Kilometer langer „grüner Weg“ auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke ohne Autoverkehr und nennenswerte Steigung durch das Ardières-Tal direkt nach Beaujeu führt, in die historische Hauptstadt des Beaujolais.

Diejenigen, die an ihre sportlichen Grenzen gehen möchten, biegen entlang der Strecke auf einen der zehn Rundwege durch die Weinberge ab und treffen auf passionierte Winzer, die ihre Beaujolais-Leidenschaft gern teilen.

Insel der Legenden

Auf der finalen Etappe von La Voie Bleue, zwischen Trévoux und Lyon, liegt die Île Barbe im Fluss Saône. Um die „unberührte Insel“ ranken sich viele Legenden. So sollen Hexen Wanderer auf die Insel gelockt haben, um sie zu berauben und zu ermorden, auch soll einer der berühmtesten Schätze hier vergraben sein: der Heilige Gral.

Fest steht: Die Insel war jahrhundertelang Zufluchtsort für Christen und beherbergte eine der ersten Abteien Frankreichs. Heute laden Sandbetten zum Boule-Spiel ein und im Restaurant „Auberge de l’Île“ schmeckt der letzte Wein vor Lyon mit Blick auf die Saône doppelt gut.

In Lyon, wo sich Rhône und Saône treffen, endet La Voie Bleue nach 700 Kilometern. Die Stadt des Lichts ist UNESCO-Weltkulturerbe, ihre Renaissance-Architektur weltbekannt. Versteckt in ihren Hinterhöfen jedoch liegen unbekannte Schätze wie der Jardin Rosa Mir.

An den Hängen des einstigen Arbeiterviertels Croix-Rousse hat der spanische Maurer, Autodidakt und Art brut-Künstler Jules Senis Mir auf über 500 Quadratmetern aus Kieselsteinen, Muscheln und Baustellenschutt ab 1957 einen Säulen-Sukkulenten-Garten angelegt. Der Garten erinnert mit seinem Mosaik-Stil an die Werke des spanischen Architekten Antoni Gaudí und ist ausgezeichnet als bemerkenswerter Garten, historisches Bauwerk und kulturelles Erbe des 20. Jahrhunderts.

Mehr unter de.lavoiebleue.com.

Reise von Luxemburg nach Lyon planen

Artikel 5 von 11