Günstiges Zeitfenster für Käufer?

von Redaktion

Sinkende Zinsen könnten aktuell den Immobilienerwerb erleichtern

Der Immobilienmarkt hierzulande hat ein goldenes Jahrzehnt hinter sich, in der Preise sich teils mehr als verdoppelten. Nun – nach bekannten weltpolitischen Verwerfungen – kehrt sich diese Entwicklung immer weiter um. Potenzielle Käufer indes konnten davon bisher nicht groß profitieren, stehen doch den gesunkenen Preisen immer noch die deutlich gestiegenen Bauzinsen gegenüber. Aktuell könnte sich hier allerdings ein günstiges Zeitfenster auftun.

Tausende Euro

Einsparmöglichkeiten

Ende des vergangenen Jahres sanken die Zinsen auf 3,8 Prozent – ein Minus von rund 0,4 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Und der Trend setzt sich auch im neuen Jahr weiter fort. In dieser Woche rutschte der Bauzins teilweise sogar unter die drei Prozent-Marke. Finanzierungsvermittler wie Interhyp oder Dr. Klein listeten Angebote um die 2,9 bis 2,98 Prozent.

Interhyp sieht hier eine große Chance für schnell entschlossene Immobilienkäufer. Gut vorbereitete Kreditnehmer könnten im aktuellen Umfeld tausende Euro sparen. „Aus der anfänglichen Zinsdelle ist ein richtiges Zwischentief geworden, das Sparchancen eröffnet“, erklärt Mirjam Mohr. Die Vorständin des Finanzierungsvermittlers betont: Sowohl Erst- als auch Anschlussfinanzierende könnten nach Monaten des Aufwärtstrends wieder günstiger an Fremdkapital kommen. Wer demnach seine Immobilie in großen Teilen selbst finanzieren muss, könnte hier die Gunst der Stunde nutzen. Noch befinden sich die Preise am Markt im freien Fall: Im dritten Quartal des vergangenen Jahres etwa gingen die Preise so stark zurück wie seit über 20 Jahren nicht mehr.

Laut Statistischem Bundesamt verloren Immobilien hierzulande von Juli bis September im Schnitt um 10,3 Prozent an monetärem Wert im Vergleich zum Vorjahresquartal. In den deutschen Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf sanken die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sogar um 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Käufer sollten hier allerdings nicht zu lange warten, denn diese Entwicklung könnte sich auch schnell wieder abbremsen. Bereits für Ende 2024 rechnen Experten mit einer leichten Erholung des Gebäudesektors.

Nicht unter
Zeitdruck reagieren

Zu euphorisch sollte man allerdings auf Käuferseite auch nicht reagieren und unter Zeitdruck die nächstbeste – und möglicherweise nicht perfekt passende – Immobilie an Land ziehen. Davor warnen auch Finanzdienstleister.

Wie die monatlich im Interhyp-Bauzinsbarometer befragten Experten deutlich machen, weist der aktuelle Zinsrutsch nicht zwangsläufig auf eine grundlegende Trendumkehr hin. Der Markt bleibt volatil und schwer ausrechenbar. Dennoch: Wer sich sicher ist, könnte jetzt zugreifen, das bekräftigt auch Expertin Mirjam Mohr: „Kaufinteressierte mit einer konkreten Immobilie an der Hand sollten jetzt aktiv werden und das Zeitfenster nutzen.“ Christoph Kastenbauer

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