Für die „GenZ“ stehen bei der Berufswahl gute Verdienstmöglichkeiten an erster Stelle, der gesellschaftliche Zweck des Berufs ist nachrangig. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) hervor.
Befragt wurden 1012 junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Für 81 Prozent der Befragten sind gute Verdienstmöglichkeiten das Wichtigste.
Auf Platz zwei liegt eine gute Work-Life-Balance, die 74 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig ist. Auf dem dritten Platz steht mit 71 Prozent die Aussicht auf abwechslungsreiche Tätigkeiten. Das Image oder der gesellschaftliche Sinn und Zweck des Berufs sind demgegenüber nur für rund die Hälfte der Befragten wichtig bis sehr wichtig (je 55 Prozent).
Auch eine moderne Ausrichtung ihrer Ausbildung ist jungen Menschen wichtig. Es bestehe aber gerade bei der Berufsausbildung eine Diskrepanz zwischen dieser Erwartungshaltung der jungen Menschen und der Realität in deutschen Unternehmen, so die Macher der Studie.
Option Ausbildung
Eine Mehrheit der Befragten geht davon aus, mit einem Studium zukünftig bessere Aussichten auf gute Verdienstmöglichkeiten zu haben als mit einer Ausbildung. Hingegen sehen mehr als zwei Drittel mit einer Ausbildung im Vergleich zum Studium eine gleiche oder bessere Aussicht auf eine gute Work-Life-Balance. Drei von vier Befragten sehen außerdem mit einer Ausbildung gleiche oder sogar bessere Chancen auf abwechslungsreiche Tätigkeiten und einen hohen gesellschaftlichen Sinn des späteren Berufs.
Ausbildung ist für junge Menschen fast immer eine Option: Nur jeder zehnte derjenigen, der bis jetzt noch keine Berufsausbildung begonnen hat, kann sich diese überhaupt nicht als Bildungsweg vorstellen (neun Prozent).
Bewerbung mit
Klick zieht
Eine Übernahmeperspektive und das Gefühl, dass das Unternehmen junge Menschen versteht, sind Argumente, die für eine Ausbildung sprechen. Auch wie einfach eine Bewerbung möglich ist, ist ein zentraler Faktor. Beispiel One-Click-Bewerbung: Auf dem Smartphone können Bewerber einen Bewerber-Button in einer Stellenanzeige klicken und die Daten des Bewerbers, etwa aus einem Profil bei Xing oder LinkedIN, wandern automatisch in das Bewerbermanagement-System des potenziellen Arbeitgebers.
Die Vereinfachung des Bewerbungsprozesses ist also eine niederschwellige Möglichkeit für Betriebe, um mehr Bewerbungen zu erhalten.
Empathie schlägt Expertise
Weitere Erkenntnis der Umfrage: Empathie schlägt Expertise. Denn Wertschätzung, Lob oder die Bereitschaft für Veränderung ihrer Vorgesetzten sind den Befragten wichtiger als eine hohe fachliche Kompetenz der Führungskräfte.
Im Rahmen eines Ausbildungsangebots sind den meisten jungen Menschen neben den finanziellen Anreizen moderne Lehr- und Lernkonzepte am wichtigsten (67 Prozent). Zugleich ist in beiden Bereichen die Diskrepanz zwischen Erwartungshaltung und der erlebten Realität durch Auszubildende am höchsten. Insbesondere für Unternehmen, die nicht mit hohem Gehalt punkten können, wird es daher wichtiger, moderne Lehrkonzepte zu etablieren.