Bund erneuert Förderung für Genossenschaften

von Redaktion

Bemühungen des Münchner Stadtrats zeigen Wirkung

Kaufpreise und Mieten sind in München seit über zehn Jahren teils in astronomische Höhen gestiegen. Zwar sinken aktuell die Immobilienpreise leicht, da aufgrund der aktuellen Krisenlage die Nachfrage sinkt. Allerdings steigen dafür die Mieten umso mehr, weil sich die Nachfrage aus dem Käufermarkt in den Mietmarkt verlagert– und dieser so immer weiter unter Druck gerät.

Miete niedriger
als Marktdurchschnitt

Wenigstens etwas Erleichterung in diesem Bereich versprechen Genossenschaften. Hier schließen sich Wohnungssuchende innerhalb einer Vereinsstruktur zusammen, um gemeinsam Bauprojekte (oder Immobilienkäufe) zu finanzieren – ohne Gewinnerzielungsabsicht. Mitglieder der Genossenschaft ziehen daraufhin in fertiggestellte – oder erworbene – Wohnhäuser ein (oder sind auf Wartelisten vorgemerkt) – und tragen nach Einzug per monatlicher Miete zur Finanzierung des Projekts bei. Die Miete ist gewöhnlich deutlich niedriger als der Marktdurchschnitt, da auch staatliche Förderung bei der Finanzierung in der Regel eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Diese Regel greift nun auch aktuell. So erneuert das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unter anderem das Förderprogramm Genossenschaftliches Wohnen. Dieses richtet sich mit verbilligten Zinsdarlehen und Tilgungszuschuss an Privatpersonen, die eine Wohngenossenschaft gründen oder sich an einer bestehenden beteiligen möchten.

In München ist ob der geschilderten Situation auf dem Mietmarkt eine große Erleichterung über diese Entscheidung auf Bundesebene spürbar. Gerade die rot-grüne Koalition im Stadtrat hatte sich beim Bund wiederholt um eine Erneuerung der Genossenschaftsförderung bemüht. „Ich bin froh, dass mein Appell Gehör gefunden und der Bund die Bedeutung des genossenschaftlichen Wohnungsbaus erkannt hat“, erklärte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). „Mit der Wiederaufnahme des Förderprogramms können in München etwa 500 Neubauwohnungen von Genossenschaften, deren Realisierung durch den Förderstopp bedroht war, doch noch umgesetzt werden – ein wichtiger Beitrag für den Münchner Wohnungsmarkt.“

Bezahlbarer
Wohnraum

Genossenschaften leisten der Münchner Stadtverwaltung zufolge seit Jahren einen wertvollen Beitrag zur Schaffung und langfristigen Sicherung von bezahlbarem Wohnraum in der bayerischen Landeshauptstadt. Ziele wie eine nachhaltige Siedlungsentwicklung, die Förderung von ökologischem Bauen und individuellen, gemeinschaftlichen Wohnformen würden dabei intensiv unterstützt. Diese Wohnform gelte es unbedingt weiter zu unterstützen. Christoph Kastenbauer

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