Sicher im Bewerbungsgespräch

von Redaktion

Gut vorbereitet überzeugend auftreten – egal, ob das Bewerbungsgespräch online oder analog ist

Bewerbungsgespräche sind wie ein Training, ein Computerspiel oder das Lernen eines Musikstücks: Eine gute Performance setzt Übung voraus. Das gilt sowohl für die Körperhaltung als auch für Antworten auf klassische Standardfragen wie etwa „Warum haben Sie sich denn für diese Ausbildung entschieden?“, „Was wissen Sie denn bereits über uns?“. Wer mit Freunden, Bekannten oder Familienmitgliedern solche Gesprächssituationen durchspielt, schafft für sich Sicherheit.

Da die meisten für ein Bewerbungsgespräch auch ein neues Sakko, ein Kleid und die passenden Schuhe dazu einkaufen, sollte man beim „Proben“ die Kleidung gleich anziehen. Dann fühlen sich die neuen Sachen später nicht so fremd an.

Natürlich sollte man sich auch inhaltlich vorbereitet haben: Was genau macht die Firma, bei der man sich bewirbt? Was passiert an dem Standort, an dem die Ausbildung angeboten wird? Zu den beliebten Fragen gehört auch, warum man den gewählten Beruf erlernen möchte und warum er oder sie eine gute Besetzung für die angebotene Ausbildungsstelle ist.

Smartphone ausschalten

Dazu sollte man sich eine Antwort vorab überlegen, die die eigene Motivation widerspiegelt. Das gelingt, indem man Anforderungen aus der Stellenausschreibung auf die eigene Situation überträgt: Ist etwa handwerkliches Geschick gefordert, kann man aufzählen, bei welchen Arbeiten man zu Hause, bei Verwandten oder Bekannten schon geholfen hat. Ist technisches Verständnis gefordert, hilft es, wenn man schon mal am Moped oder am Fahrrad geschraubt hat, mit dem 3D-Drucker experimentiert hat. Natürlich sollte man hier immer bei der Wahrheit bleiben und nichts erfinden – das fliegt auf Nachfrage schnell auf. Angekommen sollte man noch einmal kurz checken, ob das Smartphone ausgeschaltet beziehungsweise auf lautlos gestellt ist. Zur Begrüßung reicht man sich die Hand. Dem Gegenüber schaut man dabei stets in die Augen. Das wirkt in jedem Fall sympathisch. Begrüßt werden immer alle anwesenden Personen.

Das verrät die Körpersprache

Personaler wissen, dass Bewerber nervös sind. Wer besonders aufgeregt ist und dazu neigt, mit den Händen zu gestikulieren, kann einfach eine Hand auf die andere legen und den Daumen in die Handinnenfläche drücken: Das hat immer eine beruhigende Wirkung.

Bewerbung online

Immer häufiger finden Vorstellungsgespräche auch online statt. Beim Thema Video-Calls kennen sich Jugendliche meist besser aus als ihre Eltern. Gängige Apps sind für sie nicht neu, sie nutzen sie ohnehin schon im Freundeskreis. Neu ist aber die Situation „Vorstellungsgespräch“: Schließlich ist es nicht der Freund oder die Freundin auf dem Bildschirm, sondern eine fremde Person. Das Zimmer wird zur Visitenkarte. Wer zu einem Onlinegespräch eingeladen wird, sollte überlegen, welchen Eindruck das eigene Zimmer auf den Gesprächspartner macht.

Schon im Homeschooling werden sich viele Gedanken darüber gemacht haben, welche Einblicke sie Lehrer und auch Mitschüler von dem eigenen Zimmer geben wollen: In der Regel wurde die Kamera gar nicht aktiviert. Schließlich ist das doch sehr privat und geht niemanden etwas an. Aber wer im Vorstellungsgespräch signalisieren möchte, dass er es ernst meint, sollte ein paar Minuten ins Aufräumen oder auch in eine Hintergrundbild investieren.

Zu empfehlen ist ein neutraler Hintergrund. Das gilt auch, wenn der Gesprächspartner im Homeoffice lässig am Küchentisch sitzt und an der Kühlschranktür die Familienfotos hängen.

Da die Nervosität vermutlich steigt, sobald die Kamera läuft, ist es zudem ratsam, einen ruhigen Ort zu suchen, an dem man sich auf das Gespräch konzentrieren kann. Im Hintergrund sollten weder Musik noch Filme laufen und auch die Familienmitglieder sollten zu der Zeit nicht gerade laut Radio hören oder im Nebenzimmer das Flötenspiel üben.

Technik checken

Nichts ist peinlicher, als wenn die Leitung plötzlich weg ist oder rauscht. Wer damit punkten möchte, dass er gut vorbereitet ist und planen kann, macht diesen Eindruck schnell zunichte, wenn Kamera und Mikrofon nicht funktionieren. Auch hier ist ein Probelauf ratsam. Ob persönlich oder online: Der wohl wichtigste Tipp lautet: unverstellt bleiben. Und das gelingt am besten mit etwas Übung. vk

Artikel 3 von 6