Trifft die Krise die gesamte Wirtschaft?

von Redaktion

Die Krise im Wohnungsbau könnte einer Studie zufolge die gesamte deutsche Wirtschaft hart treffen. Die Branche sei volkswirtschaftlich gesehen fast so bedeutend wie die gesamte Automobilwirtschaft, ermittelte die Beratungsfirma DIW Econ im Auftrag des Verbändebündnisses Wohnungsbau. Ein Wegbrechen könnte der Volkswirtschaft Milliarden-Verluste bescheren. Branchenverbände warnten vergangene Woche vor einer „fatalen Entwicklung, bei der die Krise im Wohnungsbau einen Dominoeffekt und damit massiven Schaden für weite Teile der Wirtschaft auszulösen droht“.

Jeder siebte Euro hat mit Wohnbau zu tun

Laut DIW Econ hat jeder siebte Euro der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung direkt oder indirekt mit dem Wohnungsbau zu tun. Rund jeder siebte Arbeitsplatz und 17 Prozent der Steuereinnahmen stünden mit dieser Branche in Verbindung. 

Viele Wohnungsbauunternehmen blicken pessimistisch in die Zukunft. Sie beklagen fehlende Neuaufträge und Stornierungen bereits geplanter Projekte. Bauvorhaben haben sich wegen des kräftigen Anstiegs der Kreditzinsen und der Baukosten in den vergangenen zwei Jahren stark verteuert. Prognosen zufolge könnte die Zahl der jährlich neu gebauten Wohnungen bis 2026 um 35 Prozent im Vergleich zu 2023 zurückgehen.

Die Branche müsse mit einer sofortigen Sonderförderung unterstützt werden, so das Verbändebündnis. Konkret würden jährlich Subventionen in Höhe von 23 Milliarden Euro benötigt, für 100000 neue Sozialwohnungen und den Neubau von 60000 bezahlbaren Wohnungen. dpa

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