Bei Schnäppchen genau hinsehen

von Redaktion

Renovierungs- und Modernisierungskosten realstisch schätzen

Erstmals seit Jahren beobachtet die Immobilienbranche rückläufige Preise für den Erwerb von Wohnimmobilien. Gerade für Boomregionen wie München berichtet das Statistische Bundesamt von starken Rückgängen – wenn auch von einem hohen Niveau aus. Im laufenden Jahr zeigen die Prognosen ebenfalls nach unten, aber weniger stark als im Vorjahr. Grundsätzlich sehen Immobilieninteressenten also Licht am Horizont, auch wenn Zinsen lange nicht mehr so günstig sind. Bei allzu verlockenden Angeboten vorschnell zuzuschlagen, kann aber risikobehaftet sein, warnt Erik Stange vom Bauherren-Schutzbund (BSB).

Hinter einem „Grundstück für Individualisten“ kann sich eine wenig attraktive Lage verbergen, etwa mit schlechter Verkehrsanbindung, mit einer lauten Straße oder einer nahe gelegenen Bahnstrecke. Bei einer Besichtigung sollte man dies berücksichtigen, die Umgebung eingehender betrachten und eventuell das Gespräch mit Anwohnern suchen.

„Wohntraum für handwerklich Begabte“ – solche und ähnliche Formulierungen in Immobilieninseraten sind oft ein Hinweis auf einen renovierungsbedürftigen Zustand der angebotenen Immobilie. Wer sich für ein solches Haus interessiert, sollte nicht auf den ersten Augenschein vertrauen. Um den tatsächlichen Renovierungsbedarf festzustellen, ist eine Hausbegehung mit einem unabhängigen Bausachverständigen sinnvoll. Der Baufachmann kann aus seiner Erfahrung heraus Problemstellen – etwa feuchte Bauteile, angegriffene Dachkonstruktionen oder marode Leitungen – beurteilen und einschätzen, ob die anstehenden Renovierungen eher kosmetischer oder substanzieller Art sind. Auf dieser Basis können Aufwand und Kosten, die zum Kaufpreis hinzukommen, besser abgeschätzt werden.

Eigene Fähigkeiten nicht überschätzen

Wer Spaß an handwerklichen Arbeiten hat, kann mit Eigenleistungen sparen. Allerdings sollte man die eigenen Fähigkeiten nicht überschätzen. Bei einer älteren Immobilie können im Zuge einer Renovierung immer zusätzliche Probleme auftauchen, die auch ein Sachverständiger nicht sehen konnte. Daher sollte der Finanzierungsplan nicht „auf Kante genäht“ sein, sondern einen gewissen Spielraum vorsehen. Djd

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