Kias Elektrofamilie wächst. Nach dem Flaggschiff EV9 geht’s nun mit dem EV3, der Ende des Jahres kommt, eine Nummer kleiner weiter. Ein erster Augenschein stimmte positiv. Vor allem das geräumige und funktionale Interieur, das fünf Personen Platz bietet, gefiel.
Auffällig sind die eckigen Radkästen über den 19-Zoll-Rädern. Zum selbstbewussten Auftritt tragen auch die vertikal ausgerichteten Scheinwerfer bei. Aerodynamisch fein abgestimmt, ergibt das einen erstaunlichen cW-Wert von 0,267.
4,30 Meter ist der EV3 lang, 1,85 breit und 1,56 hoch. Der Radstand von 2,67 Meter sorgt für einen großzügig bemessenen Innenraum. Der resultiere auch aus der Tatsache, dass man bei Elektrofahrzeugen die Windschutzscheibe weiter nach vorn schieben könne und so neue Proportionen schaffe, so der Kia-Designer.
Komfortable Sitze mit Liegefunktion
Auf den komfortablen Sitzen, die vorn über Liegefunktionen verfügen, fühlt man sich gut aufgehoben. Ein Cockpit ohne Schnickschnack: Zwischen den beiden 12,3 Zoll messenden Bildschirmen des digitalen Kombiinstruments und des Navis befindet sich ein 5,3-Zoll-Touchscreen zur Steuerung der Klimatisierung. Viele Funktionen lassen sich zudem über Tasten am Lenkrad und unterhalb der Bildschirme steuern.
Der Clou ist hier eine Mittelkonsole, die nicht nur über ein geräumiges Ablagefach für Getränke, sondern auch über einen kleinen verschiebbaren Ausziehtisch verfügt, auf dem sich in Fahrpausen Laptops oder Tablets abstellen lassen. Auch auf den verstellbaren Rücksitzen finden Normalgrößen noch genügend Kopf- und Beinfreiheit. Der Kofferraum fasst zwischen 460 und 1250 Liter. Das Fach unter der Fronthaube, der sogenannte Frunk, fasst 25 Liter.
In Sachen Sicherheits- und Assistenzsysteme orientiert sich der EV3 am großen Bruder EV9. Da lockt ein Head-up-Display, eine KI-unterstützte Spracherkennung und der „Digital Key“, bei dem das Smartphone den Autoschlüssel ersetzt.
Angetrieben wird der EV3 von einem 204 PS starken Elektromotor an den Vorderrädern. Energie spendet eine 81,4 kWh große Batterie, die eine Reichweite von 600 Kilometern schaffen soll. Der kleinere Akku (58,3 kWh) kommt auf 410 Kilometer. Die Preise des EV3 stehen noch nicht fest. Mutmaßlich beginnen sie bei angemessenen 35000 Euro. Klaus Ackermann