Glücksorte in der Steiermark

von Redaktion

Von Maiwipferln, Zirben-Pralinen, dem rosa Schilcherwein und einem Flascherlzug

Auf der Suche nach besonderen Momenten, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Dann empfehlen wir einen Blick in diesen steirischen Glückskompass. Wer darin blättert, reist zu hohen Bergen und dichten Wäldern im Norden, über vulkanischen Boden zu heilsamen Thermen im Osten, durch hügelige Weingärten und grüne Aulandschaften im Süden und über weitläufige Almen im Westen. Wo das „grüne Herz Österreichs“ besonders glücklich macht, weiß Ruth Nezmahen. Sie stellt in „Glücksorte in der Steiermark“ ihre 80 persönlichen Höhepunkte vor. Hier neun Tipps:

1. Neben Mozart und Sisi sind es die Lipizzaner, die als österreichische Ikonen gelten. Die Kinderstube der weißen Pferde und ihr Geburtsort ist das Gestüt Piber in der Weststeiermark. Wenn das erste Fohlen im Frühjahr das Licht der Welt erblickt, ist es immer ein großes Ereignis. Im Sommer dürfen sie mit den Mutterstuten auf die Almen, üben dort spielerisch Trittsicherheit und all die Gangarten für die Spanische Hofreitschule in Wien. (www.piber.com)

2. Der Österreichische Skulpturenpark bei Graz ist ein ausgefallener Ausflugstipp bei Sonne und Regen: Rosa Kaugummis, die sich selbst aufblasen und dann zerplatzen, ein überdimensionaler Türgriff, mit dem ein Hügel angehoben wird und gläserne Labyrinthe. (www.museum-joanneum.at)

3. Er ist der wohl bekannteste Steirer: Arnold Schwarzenegger. Die Karriere des „Mister Universum“ ist einzigartig. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen in Thal bei Graz, schafft „Mister Universum“ über das Bodybuilding den Sprung nach Hollywood und in die US-Politik. In Arnies Geburtshaus kann man einen Blick in sein Kinderzimmer werfen. Auch viel Privates erfährt man hier. (arnieslife.com)

4. Über den Sinn und Unsinn des Lebens kann man in einem ziemlich normalen Haus im kleinen Dorf Eldelsbach schmunzeln. Dort steht die „Weltmaschine“. Schaltet man sie ein, bewegen sich Räder, leuchten Glühbirnen, rattert und rasselt es. 23 Jahre hat der Steirer Franz Gsellmann daran gearbeitet. Wow! (www.weltmaschine.at)

5. Die steirischen Wälder stecken voller Köstlichkeiten, die man für den Eigenbedarf pflücken darf: Im Frühling zupft man die Maiwipferl, junge Tannentriebe, aus denen sich Sirup herstellen lässt. Im Spätsommer Pilze. Wer lokale Kulinarik liebt, muss unbedingt in der Knödelhütte in Preitenegg vorbeischauen.

6. Richtig stolz sind die Steirer auch auf ihren Apfel, dank des milden Klimas auch weltweit ein Exportschlager. Schon Kaiser Franz Josef soll jeden Tag einen gegessen und davor gefragt haben: „Kommt der Apfel wohl aus Puch?“ Bis heute ist Puch die Apfelhauptstadt an der Apfelstraße. (www.apfelstrasse.at)

7. Ein Genuss-Tipp ist auch die Konfiserie Josef Kern in Obdach. Ganz nah am Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen, in dem die seltene Zirbenkiefer üppig wächst – ein Nadelbaum, dessen Holz Bakterien und Pilze abwehrt und dessen duftende Späne die Menschen besser schlafen lassen –, hat Konditormeister Kern den Zirben-Duft in Schokolade gefüllt. Top-Mitbringsel! (www.bauern-genussladen.at)

8. Die Geschichte vom „Flascherlzug“ ist ein bisserl kurios. Es gab in dieser Gegend einen Wunderheiler namens Höller Hansl, zu dem die Menschen pilgerten, um ihn um Rat zu fragen. Er konnte sagen, an welcher Krankheit man litt, indem er den Urin betrachtete. Daher reisten die Menschen mit einem Flascherl voll Urin im Gepäck an. Eine Fahrt mit der Schmalspurbahn von Stainz nach Preding ist bis heute ein Erlebnis – auch ganz ohne Diagnostik.

9. Entlang der Schilcherweinstraße bekommt man edlen Wein aus der Wildbacherrebe serviert. Auch Papst Pius VI. durfte diesen bei seinem Steiermark-Besuch verkosten, danach schrieb er schockiert: „Sie wollten uns mit rosarotem Essig vergiften, den sie Schilcher nannten.“ Der Schilcherwein gilt als Lebenselixier der Weststeiermark, er ist erfrischend und leicht und darf nur hier gekeltert werden.

Unter www.steiermark. com gibt es weitere Infos. J. Ammerschläger

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