Bärenstark, dieser Booster

von Redaktion

US-Hersteller Lucid präsentiert den 442 PS starken Air Pure RWD

Aktiviert man beim Lucid Air die Launch Control für den Boost-Start, also die raketengleiche Beschleunigung, erscheint im digitalen Cockpit ein nettes Detail: der kalifornische Bär. Das Wappentier des US-Bundesstaates hat sich der Autobauer mit Bedacht ausgewählt. Der Grizzly steht als Symbol für Stärke, Mut und Selbstvertrauen. Und für Lucid obendrein als Hinweis auf die Herkunft: Die Zentrale liegt nahe San Francisco.

Mit Mut, Stärke und Selbstvertrauen will die Marke nun ihre Präsenz in Europa vergrößern und präsentiert mit dem Air Pure RWD ein neues Einstiegsmodell.

Dem Modellnamen entsprechend werden nur die Hinterräder angetrieben. Das ist aber immer noch spektakulär, denn der Motor hat ein Drehmoment von 550 Nm, leistet 442 PS und katapultiert die luxuriöse Limousine in 4,7 Sekunden vom Stand auf 100 km/h und regelt bei 200 km/h ab.

Reichweite: maximal
747 Kilometer

Die Batteriekapazität beträgt 88 kWh. Als Reichweite nach WLTP sind mit 19-Zoll-Rädern maximal 747 Kilometer angegeben, realistisch kann man vermutlich über 600 Kilometer ohne Ladestopp schaffen. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit 13,0 kWh auf 100 Kilometer an.

Souverän, elegant und entspannt ist die Fahrt auf der Autobahn. Und leise. Die Geräusche der Welt bleiben draußen, vorne und insbesondere auf den bequemen Sitzen hinten, von denen man die Beine schier endlos weit von sich strecken kann. Das war zu erwarten. Überraschend ist, wie sich der 4,97 Meter lange Lucid Air Pure RWD auf kleinen und kleinsten Straßen bewegen lässt, wie spielend er auch enge Kurven nimmt und schlechte Beläge einfach wegbügelt.

Große Augen macht man bei der Erstbegegnung auch in Bezug auf die Verstaumöglichkeiten. Der Kofferraum fasst 627 Liter. Dazu kommt ein Zusatzfach unter dem Laderaumboden sowie ein 283 Liter fassender Frunk unter der vorderen Haube, was in Summe bei umgeklappter Heckbank den Transport eines Gepäckvolumens von 1835 Litern ermöglicht.

Alexander Lutz, Europachef von Lucid, betonte bei der Präsentation, dass es sich bei der Marke keineswegs um ein Start-up handelt, auch wenn die ersten Fahrzeuge erst 2023 hierzulande auf den Markt kamen. Ursprünglich wurde die Firma vor knapp 20 Jahren als Atieva gegründet, die hochwertige Komponenten unter anderem für die Formula E fertigte. Untypisch sei der Air Pure: „Es ist nicht das typisch amerikanische Auto“, sagt Lutz. Viel Entwicklungsarbeit auf deutschen Autobahnen und der Nürburgring-Nordschleife stecke unterm Blech. Zum Preis ab 85000 Euro kann man sich nun selbst davon überzeugen, ob er in der Liga der Mitbewerber BMW i7 oder Mercedes EQS mitspielen kann. Volker Pfau

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