Eine sportliche Erfolgsgeschichte

von Redaktion

Knapp elftausend Einwohner hat Stephanskirchen, Rund 1500 davon sind im Sportverein Schlossberg aktiv. Jung und Alt sind hier vertreten, die Spannbreite reicht von den Kindern bis zu den Senioren.

Dass der Verein einmal so groß werden würde, hätte sich die Gruppe von Fußballbegeisterten, die ihn 1946 aus der Taufe hoben, sicher nicht träumen lassen. Doch schon das erste Jahr ließ sich gut an, wie die Vereinschronik berichtet: Die sportlichen Erfolge der Fußballer machten den Anschluss an einen übergeordneten Verband nötig, den Bayerischen Landessportverband. Das geschah am ersten März 1947 und ist damit das offizielle Gründungsdatum des Sportvereins Schlossberg-Stephanskirchen wie er heute heißt.

Idealismus und Zusammenhalt

Rund fünfzig Mitglieder zählte man damals, die sich auf die Sparten Fußball, Leichtathletik und Tischtennis verteilten. Wie bei allen Sportvereinen war nach dem Krieg auch bei den Stephanskirchnern eines klar: Sport muss – und darf – kein Geld kosten, denn das war schlicht nicht vorhanden. Deshalb starteten auch die Stephanskirchner wie alle anderen Sportvereine in der Region mit minimaler Ausrüstung, aber umso mehr Idealismus.

Diese Vereinstugend hat sicher bis heute gehalten, wie auch die jüngste Sparte, der Funsport, zeigt: Der „Dirtpark“ der Fahrradbegeisterten ist dank eigener Arbeitsleistung entstanden. Dabei war gerade diese noch ganz junge Sparte, gegründet erst 2020 von der Stillstandszeit der Coronapandemie besonders betroffen gewesen. Doch auch hier, wie in allen anderen Sparten, blieben die Sportbegeisterten ihrem Verein treu.

Überhaupt: Nicht wenige, die in ihrer Jugend zum Sportverein fanden, bleiben über Jahrzehnte hinweg dabei. Ein besonderes Beispiel ist hier der fünfundachtzigjährige Sebastian Merl, der seit sage und schreibe 75 Jahren Vereinsmitglied ist.

Seit 75 Jahren Mitglied im Verein

In den Verein gelockt hat ihn die Fußballabteilung. Und wenn er erzählt, wird so richtig deutlich, auf welch bestens ausgestattetem Niveau der Sport im Verein heute betrieben werden kann. Die Fußballplätze verdienten zu Anfang kaum ihren Namen, einen Kunstrasenplatz kannte man nicht mal dem Namen nach und auch von Duschen wagte man gar nicht erst zu träumen: Waschzuber mit kaltem Wasser mussten reichen. Sebastian Merl hat bis ins Alter von 45 Jahren der Fußballabteilung angehört. Seither und bis heute spielt er nun Tennis.

Tennis gibt es im Verein übrigens seit 1969 und mit dieser Abteilung stieg die Mitgliederzahl erstmals auf knapp fünfhundert, nur vier Jahre später, 1973 waren es dann bereits eintausend. Heute gibt es im Verein elf Sparten, von Basketball über Eisstockschießen, Ski- und Snowboard bis zu Turnen samt einer Ballettgruppe. Zu den Spitzenreitern hinsichtlich der Mitgliederzahlen zählt wieder Tennis mit 354 Aktiven, gefolgt von Fußball mit 342 Sportlern und schließlich die Leichtathleten, die 247 Frauen und Männer zählen. Die übrigens können darauf verweisen, dass sie wohl die einzigen Athleten sind, die eine vierhundertundeins Meter Tartan-Bahn ihr Eigen nennen. Der zusätzliche Meter war irrtümlich beim Bau hinzugekommen, hat aber heute eher Anekdotenwert: Überregionale Wettkämpfe werden in Stephanskirchen sowieso nicht ausgetragen und für einhundert Meter Distanzen ist das Längenplus kein Thema. Dank einer Stabhochsprunganlage und einem Diskusring kann beim SVS auch Zehnkampf durchgeführt werden.

Spaß am Sport vermitteln

Die Erfolgsgeschichte des Stephanskirchner Sportvereins ist auch mit einer höchst aktiven Jugendarbeit verbunden. Dazu zählt nicht nur die professionelle und engagierte Betreuung aller jungen Vereinsmitglieder. Wesentlich ist vor allem auch das Bemühen, allen Jugendlichen aufzuzeigen, welchen Spaß Sport machen kann und welche Möglichkeiten es dafür im Verein gibt. Nicht umsonst sind die Aktivitäten des Vereins im Rahmen des Ferienprogramms der Gemeinde stets eine große Attraktion. jt

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