Die schönsten Dörfer im Trentino

von Redaktion

Tradition und Kulinarik in der norditalienischen Region

Sie heißen die „schönsten Dörfer Italiens“ und liegen weniger als vier Stunden von Rosenheim entfernt. Die Rede ist von Pieve Tesino oder Ossana in den Tälern des Trentino. Auf geht‘s in die „I borghi più belli d’Italia“, wo sich Natur und Geschichte magisch verbinden.

Caldes: Dorf mit Burg
und Festung

Fangen wir mit dem neuesten der „schönsten Dörfer“ an. Caldes zählt seit 2023 im Val di Sole dazu. Das Dorf verdankt seinen Namen einer versiegten Heißwasserquelle, zeichnet sich durch geschichtsträchtige Bauwerke wie dem Castel Caldes aus dem 13. Jahrhundert oder der Festung Rocca di Samoclevo aus. Am Fluss Noce werden Rafting-Touren angeboten.

Borgo Valsugana mit
venezianischem Flair

Borgo Valsugana liegt in einer der interessantesten Flusslandschaften des Trentino. Der Borgo wird vom imposanten Castel Telvana beherrscht und vom Fluss Brenta durchquert. Daher kommt die venezianische Atmosphäre, die sich auch entlang des Lungo Brenta zeigt, wo breite Säulengänge zur sogenannten „Venezianischen Brücke“ aus dem 15. Jahrhundert führen.

Pieve Tesino, Ort der
Kunstdruck-Händler

Pieve Tesino ist zum einen als Geburtsstätte von Staatsmann Alcide De Gasperi (1881-1954) bekannt als auch als Ort der Kunstdruck-Händler. Sie bereisten einst mit ihren Kunstdrucken die fernsten Winkel der Welt, gründeten Geschäfte und wurden Verleger. Heute stellt das Museum „Per Via“ Zeugnisse jener epischen Zeit aus.

Ossana am Fuße der
Bronzezeit-Burg

Ossana, seit 2022 schönstes Dorf, befindet sich im oberen Val di Sole am Fuße der Gipfel der Presanella-Gruppe und wird von der Burg San Michele dominiert. Die Burg war bereits in der Bronzezeit bewohnt. Sie ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Ebenso wie das Haus der Fresken. Tipp: Während der Weihnachtszeit findet in Ossana mit rund 1000 Krippen die wichtigste Krippenausstellung der Region statt.

Die roten Stühle von
Mezzano

Am Fuße der Dolomitengruppe Pale di San Martino liegt Mezzano. Die Ortschaft charakterisiert eine einmalige, künstlerische Holzarchitektur und das atemberaubende Dolomitenpanorama. In jeder noch so versteckten Ecke ist sein alpiner Lebensstil zu spüren. Witzig: Im ganzen Dorf sind rote Stühle verteilt, auf denen jeweils eine Glocke liegt. Wer sie läutet, bekommt in wenigen Minuten Besuch von einem Dorfbewohner, der Anekdoten aus Mezzano erzählt.

Vigo di Fassa und das
Dolomiten-Farbspiel

Das Dorf Vigo di Fassa ist als Wiege der Ladinischen Kultur bekannt. Hier steht eine der ältesten gotischen Wallfahrtskirchen – die Santa Giuliana. Von Vigo di Fassa führt eine Seilbahn zum Aussichtspunkt Ciampedìe, dem Tor zum Valle del Vajolet und der Gruppo del Catinaccio.

Bei Sonnenuntergang kann man vom Dorf aus die rosa gefärbten Dolomiten bestaunen.

Das Bauerndorf San
Lorenzo-Dorsino

Am Fuße der Brenta-Dolomiten, unweit des Lago di Molveno, liegt San Lorenzo-Dorsino, ein Bauerndorf, das aus dem Zusammenschluss von sieben Weilern entstand. In jedem können ländliche Architekturbauten bewundert werden mit seltenen Elementen wie der „pont“, der befahrbaren Rampe zu Heulagerstätten. Eine Spezialität ist die Ciuìga, eine Wurst aus Schweinefleisch und gekochten Rüben.

Die bemalten
Fassaden von Rango

Der Weiler Balbido nahe Rango auf der Hochebene von Bleggio ist eines der „bemalten Dörfer“ des Trentino, in dem die Fassaden zahlreicher Häuser mit großen, von der Bauernwelt inspirierten „Wandgemälden“ nationaler und internationaler Künstler verziert sind. Ein regionales Erzeugnis hier sind die Nüsse aus Bleggio, die im September von Hand geerntet werden.

Bondone und
die Köhler

Bondone befindet sich in der Nähe des Lago d’Idro und gilt als Dorf der Köhler. Schmale, mittelalterliche Gassen mit Kopfsteinpflaster und Straßenbögen charakterisieren das Ortsbild. Vier Monate im Jahr verweilten die Köhler mit ihren Familien in Bondone, um dann im Frühjahr für die Herstellung von Holzkohle in die benachbarten Täler zu ziehen. Im Herbst galt das Dorf als verlassen, verweilte in Stille.

Canale di Tenno und
das Haus der Künstler

Canale di Tenno liegt wenige Kilometer vom Lago di Garda entfernt. Alte Steinhäuser, Kunsthandwerksläden und traditionelle Lokale prägen das Ortsbild der ländlichen Siedlung. Ein weltweit bekanntes Wahrzeichen ist das Haus der Künstler „Giacomo Vittone“ mit seinen Ausstellungen. Der nahe gelegene smaragdgrüne Lago di Tenno ist ein echtes Juwel.

Bairischer Dialekt
in Luserna

In Luserna auf der Alpe Cimbra befindet sich die letzte verbliebene zimbrische Sprachinsel, ein altertümlicher bairischer Dialekt, der von 90 Prozent der Einwohner gesprochen wird. Das Museum „Centro Documentazione Lusérn“ beschäftigt sich mit der zimbrischen Kultur und den Traditionen des Dorfes. Julitta Ammerschläger

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