Wanderung durch die Gießenbachklamm

von Redaktion

Wer glaubt, das Paradies wäre weit weg, der irrt, denn tatsächlich findet man das Paradies direkt bei Kiefersfelden. Und was ist noch schöner, als das Paradies? Der beeindruckende Wanderweg, der direkt vom Parkplatz Gießenbachklamm aus startet!

Am Beginn des spektakulären Wanderweges steht seit 1997 Bayerns größtes Wasserrad, dessen fast zwölf Tonnen Gewicht durch das Wasser des Kieferbaches angetrieben werden. Damit werden pro Jahr rund 110000 Kilowattstunden Strom erzeugt, mit denen etwa 35 Haushalte versorgt werden können. Bis ins 15. Jahrhundert zurück, reicht die Historie der Nutzung der Wasserkraft an dieser Stelle, denn damals wurde bereits eine Mühle damit betrieben und später ein Sägewerk. Ganz in der Nähe entlang des Kieferbaches findet man auch die sogenannte ‚Marbling-Wasserkraftschnecke‘, die ebenfalls zur Stromerzeugung dient. Und nach dem Start des Rundwanderwegs kommt man bald am Kraftwerk Gießenbach vorbei, das 1910 erbaut wurde und damit das erste kommunale Wasserkraftwerk Bayerns ist.

Deshalb nennt man diese Streckenführung auch Energiewanderweg. Von hier aus folgt man den Wegweisern entlang des Gießenbaches taleinwärts. Zuerst gilt es, die rund 200 Holzstufen zu erklimmen, ein echter Hinderungsgrund, einen Kinderwagen mitzunehmen.

Dennoch ist der Ausflug in jedem Fall auch kindertauglich, denn insgesamt sind auf den interessanten, gut befestigten Wegen nur etwa 240 Höhenmeter zu überwinden. Gut beschildert folgt man nun dem Pfad durch die wildromantische Schlucht, die der Gießenbach im Lauf der Zeit in den Berg gegraben hat. Vorbei an überhängenden Bergwänden erhält man immer wieder spektakuläre Blicke in die Tiefe, rauschende Wasserfälle beeindrucken mit ihren Urgewalten, doch der Weg ist überall gut abgesichert. Nach etwa 40 Minuten erreicht man das Ende der Klamm und über einen kleinen Anstieg landet man bei der gemütlichen Schopper Alm. Mit hausgemachten Spezialitäten, Kuchen und bayerischen Brotzeiten kann man sich hier stärken, während die Kinder auf dem Spielplatz oder dem Streichelzoo gut aufgehoben sind. Der Rückweg führt vorbei an einem Stausee und einem Bergbauerngehöft mit Kapelle, dem Trojerhof.

Mit vielen großartigen Eindrücken kehrt man zurück zum Parkplatz. Und wer Lust hat, kann die schönen Erlebnisse bei einem Bad im nahegelegenen Hechtsee noch nachwirken lassen. sön

Artikel 4 von 11