Im Verband der Wohnungswirtschaft Bayern (VdW) sind kommunale Wohnungsunternehmen organisiert, die wegen ihrer sozialorientierten Satzung Menschen im Freistaat günstigen Wohnraum zur Verfügung stellen. Um diesen günstigen Wohnraum in Zeiten von Krisen und teuren Baustoffen weiter zuverlässig anbieten zu können, braucht es neue Ansätze. Die VdW-Unternehmen setzen dabei unter anderem vermehrt auf seriellen und modularen Wohnungsbau. „Großer Vorteil bei dieser Bauform sind die Zeitersparnis und deutlich geringere Baukosten“, sagt der Verbandsdirektor Hans Maier.
Doch auch andere Faktoren verteuern das Bauen. So sind gerade die Anforderungen an einen Neubau in Deutschland enorm hoch, was etwa die Komponenten Schallschutz und Energieeffizienz betrifft. Der sogenannte Gebäudetyp E soll hier Abhilfe schaffen. „E“ steht für einfach und experimentell. Mit dieser im Gesetz verankerten Ausnahmeregelung – bei der Gebäude mit niedrigeren Standards errichtet werden können – will der Bund in Zukunft den Wohnungsbau ankurbeln, da nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch Architekten und Baufirmen zivilrechtliche Erleichterungen erfahren. Dieser Gebäudetyp E macht nun Fortschritte, was auch der VdW Bayern begrüßt. Das Bundesjustizministerium hat letztens dazu einen Gesetzesentwurf vorgelegt.
Einen weiteren wichtigen Baustein für günstigeres Bauen hat das Bayerische Kabinett mit dem Modernisierungsgesetz Ende Juni beschlossen. Darin enthalten sind zentrale Forderungen des VdW Bayern, wie Erleichterungen bei der Stellplatzpflicht, bei der Aufstockung von Gebäuden und den Typengenehmigungen für serielles Bauen. „So viele positive Nachrichten für den Wohnungsbau hatten wir lange nicht“, so Maier. Der Verbandschef hegt in diesem Zusammenhang Hoffnungen: So könnte eine schnelle Verabschiedung der Regelungen durch den Bayerischen Landtag dem Wohnungsbau den lang erwarteten Schub geben. ck