Mit dem ID.7 hat Volkswagen das Topmodell seiner Elektro-Baureihe präsentiert. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an die Limousine, die man der oberen Mittelklasse zurechnen kann. Wir waren mit dem Elektro-VW unterwegs.
Lob: Das Cockpit wird dominiert von einem frei stehenden 15-Zoll-Touchscreen, dessen Bedienung keine lange Eingewöhnung erfordert. Hinterm Lenkrad informiert ein kleines Display, ergänzt durch die Anzeige im Augmented-Reality-Head-up-Display. Den Rest erledigt Sprachassistentin Ida zuverlässig. Sie fragt auch beim Aussteigen ganz fürsorglich „Nichts vergessen? Mobiltelefon? Alle ausgestiegen?“
Die VW-Limousine ist dank des Wendekreises von 10,7 Metern erfreulich handlich und passt trotz 4,96 Metern Länge gut in Parklücken. Die eigentliche Domäne des ID.7 ist das stressfreie Kilometerfressen auf der Autobahn. Man ist leise und komfortabel unterwegs, der 286 PS starke Antrieb und das Drehmoment verleihen dem VW Souveränität und ermöglichen ein entspanntes Fahren.
Trotz 2268 Kilogramm Gewicht ist man mit dem Stromer auch auf kleinen Straßen mit engeren Kurven souverän und sicher unterwegs. Stellt man auf maximale Rekuperation, ist diese zwar deutlich spürbar, aber One-Pedal-Drive bis zum Stillstand ist nicht möglich. Ärgerlich, denn die Bremsen sind etwas teigig.
Lobende Worte kamen von den Personen auf den Rücksitzen. Denen gefiel der Komfort und der üppige Platz, vor allem für die Beine. Der Kofferraum fasst 532 Liter, mit umgeklappter Rückbank sind es 1586 Liter. Beladen wird über die Kante in 65 Zentimetern Höhe, unterm Ladeboden verstecken sich noch zwei kleinere Gepäckfächer. Einen Frunk, also das Gepäckfach unter der Fronthaube, sucht man vergebens.
Kritik: Dem Anspruch einer Limousine aus dem gehobenen Bereich wird der ID.7 bei einigen Details nicht ganz gerecht. Die Scheibenwischer arbeiten recht ruckelig, die Taste zum elektrischen Schließen des Kofferraums ist nicht beleuchtet, und die Kamera zeigt beim Rangieren ein ziemlich verzerrtes Bild.
Kosten: Unser ID.7 erwies sich als sehr sparsam. Die Werksangabe von 16,3 kWh auf 100 Kilometer konnten wir oft bestätigen. So waren Etappen von 400 bis 450 Kilometer realistisch. Nur bei einer flotten Fahrt, teilweise mit den 180 km/h Höchstgeschwindigkeit, verbrauchten wir 21 kWh. Weniger kostensensibel ist der Volkswagen beim Einkauf: 56995 Euro stehen als Basispreis in der Liste, unser Exemplar kam mit Extras auf 70230 Euro.
Fazit: Der VW ID.7 hat dank des großen Fahrkomforts, des üppigen Innenraums und seiner erfreulichen Reichweite gehobenes Niveau, das allerdings auch einen üppigen Preis hat. Volker Pfau